Steyr Puch Haflinger
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Vergaserüberholung Zenith 32 NDIX

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Hans Messerklinger Antwort zu Wed, Dec 26 2007 19:18 | IP-Adresse ist Registriert

Auch ich habe viele Jahre chemisch gebeizt, dabei aber so manches verdorben. Deshalb eine kurze Zusammenfassung meiner Erfahrung, die das Aluminium eigentlich nicht so betrifft, weil Alu mit Lauge gebeizt wird.

1) Bei Stahl bewirkt die Salzsäure eine Lösung der Oxyde und des Stahls. Deshalb werden im professionellen Bereich Inhibitoren beigemischt, die den Angriff auf den Stahl verhindern.

2) Beim Beizvorgang wird Wasserstoff freigesetzt, der in den Stahl eindringt und ihn versprödet, vorzugsweise bei gehärtetem Stahl. Federstahl bricht dann wie Glas. ( Wasserstoffversprödung )

3) Durch optimierte Säurekonzentration und Temperatur wird die Beizzeit verringert, sodaß eine Wasserstoffaufnahme minimiert wird und auch die Inhibitoren verringern das Wasserstoffangebot. Aber alles über 5 Minuten ist kritisch.

4) Eine anschließende thermische Behandlung  bei 200 C° über mehrere Stunden treibt den Wasserstoff aus, nur darf der Teil vorher nicht mechanisch beansprucht werden, d.h. Haarrisse bekommen.

Ein Großteil der Probleme entfällt bei der Verwendung von Phosphorsäure und oft genügt Cola.

Ich bin vor allem im Bereich des Restaurierens, wenn es geht, dazu übergegangen, elektrolytisch zu beizen, d. h. mit Kristallsoda vom Spar und dem Batterieladegerät. Eine Fotodokumentation ( nicht von mir ) gibt es am Beispiel eines Hobels unter www.majorpanic.com , siehe Tools. Bei gehärtetem Stahl müßte man allerdings die Badtemperatur auf 60 C° erhöhen.

Viele Hausfrauen haben ihre Wasserkocher mit Essig entkalkt und dabei sauber entchromt, obwohl Zitronensäure im Haus gewesen wäre. Aber woher sollten sie das wissen. 

Grüße

Hans 

 

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Constantin Kiesling Antwort zu Wed, Dec 26 2007 21:28 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo!

Zu den Vergaserversionen: Also von einem "P1" hab ich noch nie gehört, meines Wissens nach gibt es beim Haflinger nur die Typen "PU1" und "PU6". Den PU1 gab es wiederum ein zwei Versionen mit leicht unterschiedlicher Düsenbestückung (je nachdem ob "normal" oder für die Tropen bzw. große Höhen ausgestattet). Dies hat aber nichts mit dem Beschleunigersystem zu tun, das Pumpendruckventil sollte eigentlich nur mit dem Plättchen vorkommen.

Unterschiede zwischen PU1 und PU6 betreffen sonst nur das Startsystem (Ausführung des Startschiebers und Startmischrohr).

 

lG,

Consti 

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Michael Janczer Antwort zu Thu, Dec 27 2007 20:36 | IP-Adresse ist Registriert

 @Consti: Danke für den Hinweis, es ist tatsächlich ein PU1, das U etwas unleserlich, hab´s übersehen ! Aber Achtung, alle Vergasergehäuse sind nicht nur aus Aluminium, sondern aus Zinkdruckguß, auch als ZAMAK bezeichnet. Insbesonders das Zink wird als erstes angegriffen von Säuren, sofern diese nicht stark verdünnt sind. Übrigens, für den Zenith NDIX gab´s auch einen geteilten Schwimmer für den Einsatz als Geländevergaser. Dabei sind die beiden Schwimmerkörper unabhängig voneinander auf der Achse gelagert, der jeweils höher liegende drückt über ein bewegliches Plättchen gegen das Nadelventil.

Sieh mal hinein in das Pumpendruckventil, ich denke in der ringförm.Vertiefung müßte der O-Ring (103e) sein, wenn nicht dann besorgen damit das Plättchen abdichtet beim Saughub des Pumpenkolbens.

 

@ Willi: Danke für das abmessen, kann damit solche Plättchen fertigen.  

Guten Rutsch in´s neue Jahr!

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Hans Messerklinger Antwort zu Thu, Dec 27 2007 21:16 | IP-Adresse ist Registriert

Da hab ich wiedereinmal zuwenig aufgepaßt bei dem Material.

Zinkdruckguß beizt man in 3%iger Salzsäure bei 20 °C bis zu 10 Minuten und dann nach dem Spülen zur Aufhellung in 5%iger Ätznatronlauge ebenfalls bei 20°C ein paar Minuten. Heiß nachspülen, damit keine Flecken zurückbleiben.

Grüße 

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Constantin Kiesling Antwort zu Fri, Dec 28 2007 13:26 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo!

Na dann passts eh recht gut, so wie ich's mit der Säure gemacht hab - sehr erfreulich! Die Aufhellung hab ich mir halt gespart.

@Michael: Ich denke Position 103e ist die "rohrförmige" Dichtung für das obere Ende des Ventils (wo das Außengewinde ist). Kann man sich, wenn nötig, aus einem Schlauch mit Außendurchmesser 7 mm und Innendurchmesser 4 mm basteln. Im Ventil drinnen ist kein O-Ring eingelegt, da ist nur eine Lippe, so wie ich es oben skizziert habe:

Habe nun übrigens aus einem unvollständigen Ersatzvergaser meines Vaters das Pumpendruckventil ausgebaut und darin das Plättchen vorgefunden:

Aus Kupfer ist das Plättchen allerdings nicht, eher so ein Kunststoffgewebe:

Jedenfalls funktioniert das Ventil nun sehr schön; Schließt beim ansaugen und öffnet, wenn man durchbläst.

Interessant wäre es für die Zukunft auch, neue Dichtringe für die kleine Schraube zu bekommen. Diese haben lt. meinem Handbuch die Maße 5,5 x 7 x 0,3. Wo kann man sowas beziehen? Das müsste es doch als Normteil irgendwo geben.

Achja: So einen geteilten Schwimmer hab ich bei unseren Ersatzteilen gefunden, aber der stammt glaub ich nicht von einem Haflinger, sondern den hat mein Vater mal zusammen mit anderem Vergaser-Krims-Krams erworben. Was hat der für einen Sinn?

 

lG,
C.

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Thorsten Weiss Antwort zu Sun, Dec 30 2007 10:56 | IP-Adresse ist Registriert

ich hab was entdeckt,probiersmal mit ruddies-berlin.de

Die Din lautet 7603 habe abernoch keine passende Abmessung gefunden,

frag aber am 02.01 beim Lieferanten an

allen noch einen guten rutsch ins neue Jahr

gruß Thorsten 

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Constantin Kiesling Antwort zu Tue, Jan 1 2008 13:28 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo!

Danke Thorsten für deinen Tip, dem werd ich nachgehen!

In der Zwischenzeit hab ich den Vergaser wieder zusammengebaut:

Die Funktion der Beschleunigerpumpe hab ich auch schon geprüft: Vergaser mit Benzin füllen und mit dem Kolben pumpen; Dann sollte es bei beiden gekrümmten Einspritzröhrchen gleichmäßig rausspritzen (war bei mir natürlich nicht der Fall... eine der 0,40 mm Beschleunigerdüsen war offensichtlich nicht ganz sauber).

Jetzt muss ich noch ein paar Kleinigkeiten einstellen und dann sollte das Ding (irgendwann) wieder sauber seinen Dienst verrichten!


lG,
Consti

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Constantin Kiesling Antwort zu Thu, Jan 3 2008 11:00 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo nochmal!

Hab mittlerweile bei Ruddies-Berlin eine Antwort bekommen: Er hat das Pumpendruckventil nur in der Ausführung als Kegelventil und kann daher weder beim Dichtplättchen noch beim kleinen Dichtring Abhilfe schaffen.

Prokschi hat meines Wissens nach die Ausführung mit Dichtplättchen, muss ich nochmal fragen, ob er vielleicht auch nur Dichtung & Plättchen extra verkaufen könnte.

lG,
C.

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Constantin Kiesling Antwort zu Thu, Jan 3 2008 14:21 | IP-Adresse ist Registriert

Nochmal ich!

Melde mich mit interessanten Neuigkeiten... Hans Messerklinger hat mich in einem Telefonat auf etwas aufmerksam gemacht, was mir selbst schon auffallen hätte müssen, nun hab ich nochmal genau nachgelesen und komme zum selben Schluss:

Da der Puch Motor nur zwei Zylinder hat, kommt es bei Vollast (Drosselklappen voll geöffnet) zu Gasschwingen und dadurch saugt der Motor mehr Kraftstoff an, als im Teillastbereich, wenn die Drosselklappen nur halb oder viertel geöffnet sind und die Luftschwingungen nicht voll bis zum Vergaser durchkommen.

Daher braucht der Motor im Teillastbereich ein fetteres gemisch, was vom Pumpensystem geregelt wird: Die speziell gekrümmten Einspritzröhrchen ragen in den Vorzerstäuber hinein, wo der größte Unterdruck herrscht und sich der Motor zusätzliches Benzin ansaugen kann. Dies funktioniert aber NUR mit dem Pumpendruckventil "arm", so wie ich es fotografiert habe.

Denn: Erstens glaube ich nicht, dass sich ein federbelastetes Ventil im Teillastbereich rein durch den Unterdruck am Ventilausgang öffnet. Dies ist bei der Version mit Dichtplättchen auf jeden Fall gegeben.

Zweitens: Nur das Pumpendruckventil "arm" hat an der Oberseite die Dichtung, die bei Vollast das Gemisch wieder abmagert, weil der Pumpenkolben am Ventil ansteht und kein Benzin mehr durchlässt (daher die bezeichnung "arm"). Bei Michael Janczers Ventil handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein Pumpendruckventil "reich", welches durch die herausstehende Nadel bei Vollast sogar noch weiter geöffnet wird und somit noch mehr Benzin durchlässt als beim Pumpenhub des Kolbens.

Also Fazit: Ich würde nur das Ventil mit Plättchen verwenden.

 

lG
Consti

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willizach Antwort zu Sat, Jan 5 2008 14:22 | IP-Adresse ist Registriert

denke ihr müsst mir da am nächsten sonntag nachhilfe geben. ich verstehe deine erklärung nicht.

wenn die drosselklappe ca. 3mm geöffnet ist, ist der pumpenkolben am unteren anschlag und dichtet auch nach unten (richtung ventil) ab. damit geht doch nach unten kein benzin (gleichgütig welche ventilart eingebaut ist) durch, oder?

hab aber im pumpenzylinder ca 3mm vom zylinderboden 2 ca. 1mm borungen gefunden. diese borungen sind offen wenn der pumpenzylinder am unteren anschlag ist. wozu sind die gut? da könnte bei unterdruck benzin angesaugt werden da oberhalb bohrung zur schwimmerkammer ist? 

 ich bring jedenfalls meinen zerlegten 2. vergaser mit, vieleicht versteh ichs wenn ihr mir das am lebenden objekt zeigt. 

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Hans Messerklinger Antwort zu Sat, Jan 5 2008 17:50 | IP-Adresse ist Registriert

Zum Pumpendruckventil mit der Feder gehört ein Pumpenkolben mit eingebautem Ventil und andere Einspritzröhrchen. Gut zu sehen in der Schnittzeichnung von Ruddies. Das ist der Unterschied zwischen Teillastanreicherung und Volllastanreicherung.

Grüße 

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willizach Antwort zu Sat, Jan 5 2008 21:30 | IP-Adresse ist Registriert

nun die beschleinigerpumpenkonstruktion ist bei dem auf rudis-berlin.de dargestelltem vergaser deutlich anders als bei constis und meinem.

würde umgekehrt bedeuten, dass michael einen falschen vergaser hat? 

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Hans Messerklinger Antwort zu Sat, Jan 5 2008 21:40 | IP-Adresse ist Registriert

Nicht unbedingt. Möglicherweise nur das falsche Pumpendruckventil.  Möglicherweise von einem Pinzi ?

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Constantin Kiesling Antwort zu Sat, Jan 5 2008 21:45 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo!

Der Pumpenkolben sollte bereits bei einem Drosselklappenspalt von 1,5 mm unten anstehen. Diesen Punkt nennt man "Abschaltpunkt" weil dann, wie du es schon gesagt hast, der Kolben unten abdichtet und kein Benzin mehr durchgeht. Die Ventilart ist aber nicht gleichgültig, weil nur das Pumpendruckventil "arm" den Dichtring nach oben hin hat. Andere Ventilarten haben den Dichtring nicht und sind u.U. sogar so konstruiert, dass sie noch weiter aufmachen wenn der Kolben ansteht.

Die zwei Bohrungen am Zylinderboden liegen bei mir nicht 3 mm über dem Grund sondern fast exakt am Boden. Die eine geht zum Pumpensaugventil, von wo sich der Kolben das Benzin ansaugt. Die andere Bohrung ist beim Puch glaub ich sinnlos und geht zu der verschlossenen Gehäuseöffnung auf der Seite.

Die Bohrung weiter oben geht zur Schwimmerkammer. Die ist wahrscheinlich hauptsächlich für den Pumpenkolben mit Entlastungsventil, so wie ihn Hans beschrieben hat, gedacht, damit das Benzin wieder in die Schwimmerkammer rückgeführt wird. Überhaupt ist die Sache so angelegt, dass im Zylinder und in der Schwimmerkammer immer selbes Benzinniveau herrscht.

Am Veraser selbst kann man nicht alles sehr gut nachvollziehen, aber in meinem Handbuch, das ich übrigens nur jedem weiterempfehlen kann, sind super Schnittzeichnungen von allen Funktionen und gute Erklärungen dazu. Siehe auf der Seite des Steyr Puch Clubs Salzburg, Vergaserhandbuch von Roland Heiml um 25 Euro.


lG,
Constantin

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willizach Antwort zu Sat, Jan 5 2008 23:50 | IP-Adresse ist Registriert

sorry, ich bin leider so gestrickt, dass ich immer zeichnungen brauch um zu verstehen.

nachdem ich nun die schnittzeichnungen von beiden versionen hab wirds klarer (betonung liegt auf "er").. bei der version "arm" kann solange der kolben der beschleunigerpumpe nicht den boden erreicht hat (nun ist auch klar wozu der kunstoffring auf der oberseite des pumpendruckventils da ist) über das pumpenansaugventil und das pumpendruckventil krafstoff von den düsen angesaugt werden. erreicht der kolben den boden, sprich den dichtring am pumpendruckventil, gibts kein benzin für die einsprizrohre (=anreicherung ende). 

damit wird auch klar, dass der abschaltpunkt nicht unwesentlich für den benzinverbrauch ist (=je später der abschaltpunkt um so höher der verbrauch). hast übrigens recht die theorie sagt abschaltpunkt bei 1,6mm (oder 17grad) öffnung der drosselklappen und die beiden bohrungen sind fast unmittelbar (ca. 0,5 bis 1mm) über dem boden des zylinders der beschleunigerpumpe.

der vergaser der bei rudi-berlin.de zu sehen ist müsste umgekehrt funktionieren, sprich solange der kolben der beschleuniger pumpe den boden nicht erreicht ist das pumpendruckventil dicht (der unterdruck müsste schon recht kräftig sein um gegen die feder des pumpendruckventils benzin saugen zu können oder zumindest reduziert die federspannung die öffnung deutlich), erreicht der kolben den boden öffnet er durch druck auf den stift des ventilkegels das pumpendruckventil und damit kann benzin von den einsprizrohren angesaugt werden. 

nun währe es interessant wie sich der einbau des pumpendruckventils typ "michael" auswirkt und wie man das im niedrig last bereich merkt?

ich bin bei meinem vergaser nummer eins jedenfalls ein halbes jahr mit ausgehängter beschleunigerpumpe (innen!) gefahren und es ging eigentlich recht gut.

bin wieder mal gescheiter geworden und bedanke mich für die nachhilfe! 

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