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Verflixte Keilschraube! Frage an die Getriebe Spezi ´s ... :-)

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Stefan Beerendonk Posted: Sat, Nov 30 2013 13:34 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo zusammen,

ich möchte am Getriebe einige Sachen überarbeiten und scheitere an der Keilschraube die den Schwenkhebel an der Schaltwelle hält ( Tafel 2 20/1 ) ...

Sie ist trotz tagelanger WD 40 Tränkung etc einfach nicht rauszubekommen ....   --- Soll ich Wärme einsetzten? Hat jemand noch einen anderen Trick?

Vielen Dank im Voraus!

Grüßle aus dem Westerwald

Stefan

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Stefan Grisse Antwort zu Sat, Nov 30 2013 18:43 | IP-Adresse ist Registriert

Hab zwar keine Ahnung, aber ich glaube ich muss dich mal besuchen kommen ;-)

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Michael Janczer Antwort zu Mon, Dec 2 2013 13:19 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Stefan !

Aus vielmaliger Erfahrung, genau diesen Bolzen herauszubringen: Wenn er nicht gleich mit einem beherzten Hammerschlag herausgeht, muß der Schweißbrenner ran. 

Vorraussetzung ist dass das Getriebeöl vollständig abgelassen wurde, und daß der Bereich um Schaltfinger und Bolzen mittels Kaltreiniger und dem Kärcher sauber gemacht und danach mit Pressluft ausgeblasen wurde.

Dann legst du dir ein ca. 150mm langes Rundeisen zurecht mit plangeschliffenen Enden, und einen 2500 g Schlosserhammer. Das Getriebe stellst du mit der Kupplungsglocke auf zwei 50x50 Hölzer vertikal auf eine Werkbank, so dass die Öffnung des Schaltfingers direkt vor dir liegt, so wie am Foto zu sehen ist.

Vorgangsweise: zuerst die M6 Mutter ( Normale Ausfg.) etwas vom Bolzen drehen sodass ihre Planfläche mit dem Ende des Bolzens auf gleicher Höhe liegt, sollte es eine Nylstopmutter sein, dann diese Mutter ganz abnehmen und durch eine normale Mutter ersetzen, ebenfalls soweit aufschrauben daß die Planfläche mit dem Bolzen-Ende plan ist. 

Du schaltest nun entweder den 1. oder 3. Gang ein, Ziel ist dass der Bolzen gerade vertikal steht. Du setzt das Rundeisen auf die Mutter und schlägst zuerst einmal mit einem beherzten Hammerschlag darauf. Bitte trage dabei Lederhandschuhe, nur für den Fall dass der Hammer abgleitet. Sehr oft geht der Bolzen bereits damit heraus, er liegt dann mit der Mutter am Schaltfinger auf.

Sollte das keinen Erfolg zeitigen, so nimmst du einen Schweißbrenner zu Hilfe. Geeigneter Brenner ist der für 2-3mm Werkstückdicke. Mit nicht allzu scharfer Flamme nun den Schaltfinger schön gleichmäßig anwärmen, der Stahl unmittelbar um den Bolzen kann ruhig sehr heiss,( knapp dunkel-glühend )   gemacht werden. Ein Helfer nimmt dir dann den Schweißbrenner ab,  während du wieder mit Hammer und Rundeisen dem Bolzen einen satten Hieb verpasst. 

In bisher allen Fällen ist es damit gelungen auch den widerspenstigsten Bolzen herauszubringen. Bitte achtgeben mit der Flamme, nichts versehentlich anzünden, brennbare Stoffe und Flüssigkeiten wegstellen. Aus dem Getriebe brennt meist etwas Ölrückstand weg, daher für gute Belüftung der Umgebung sorgen.

Hoffe dass dir die Info hilft, bitte berichte weiter über den Job, Grüße....


 

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Hans Messerklinger Antwort zu Tue, Dec 3 2013 16:42 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Michael

Ich glaube, Stefan meint den Schwenkhebel und nicht den Schaltfinger. Es ist zwar ein gleicher Keil, aber man kann beim Schwenkhebel beim Prellschlag mit einem Hammer gegenhalten.

Ich verwende mit guten Ergebnissen Kälteschockspray, z.B. bei einer festsitzenden Glühkerze.  Auch bei verrosteten Verbindungen bricht der Rost soweit auf, daß Phosphorsäure oder WD40 eindringen kann.

Grüße aus Graz

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Stefan Beerendonk Antwort zu Tue, Dec 3 2013 18:03 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Hans, Michael und Stefan,

ich habe eure Antworten gerade erst lesen können ....

Vielen Dank für die schnelle technische Beratung :-)   - Hans hat Recht, ich wollte nur den Schwenkhebel entfernen um erst einmal das Schaltaufsatzgehäuse und die darunter liegende Lagerkonsole zu entfernen bzw. diese zu strahlen. Korrosion an der Keilschraube ist zum Glück kein Thema, da man die Galvanik noch funkelt. Trotzdem sitzt sie superfest und im Gehäuse hat man leider nicht wirklich Platz um ihr einen zu " verpassen " .... Ich versuche morgen mal die Welle mit Buchenholzklötzen gegen die Schlagrichtung an der entgegenliegenden Gehäusewand  "abzustützen" und die Keilschraube dann mit einem großen Schlitzschraubenzieher und Hammerschlag zwischen der  gegossenen " Rundwulst " für die Stehbolzenbohrung  und der Gewindeseite ( zum Schutz lass ich die Mutter ein wenig auf dem Gewinde) auszukeilen ... da ich nur eine Lötlampe habe werde ich die Welle und Keilschraube vorher etwas erwärmen ... mal sehen ob´s klappt ... wenn nicht, hab ich schlimmstenfalls das Gehäuse kaputt oder/und  ein Adventsfeuer im Gehäuseaufsatz    :-)   

@ Michael:  Vielen Dank  für Deine immer  superpräzisen Berichte ;-)  - Ich habe mir dafür schon einen Sammelordner angelegt !

@ Hans: Ich werde die Tage berichten, wie´s ausgegangen ist :c)

@ Stefan: Das müssen wir mal machen!!! 

Allen einen schönen Abend :-)

 

Gruß

Stefan

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Michael Janczer Antwort zu Wed, Dec 4 2013 12:23 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Hans und Stefan!

Ich verstehe nun, daß es Stefan nicht um das Lösen des Keilbolzens  geht, der den Schaltfinger  ( Tafel 2 20/0 Teil 53 ) an der vertikalen Welle fixiert.....

Genau dieser Keilbolzen ( Teil 49 ) ist aber der "Knackpunkt" bei jeder Zerlegung eines Haflinger-Getriebes !

Ein Lösen des Schwenkhebels ist aber-zumindest nach meiner Erfahrung- gar nicht notwendig. So wie ich das nun verstehe, meint ihr den Schwenkhebel der im Schaltturm zwischen den beiden Führungsplättchen liegt,  welcher zur höhenmäßigen Bewegung der vertikalen Schaltwelle dient um den Schaltfinger in die jeweilige Schaltgasse zu heben / senken, sehe ich das richtig ?  ( Teil 48 )

Nun, die gesamte vertikale Welle kann  ohne weitere Zerlegungsarbeiten aus den Führungsbuchsen herausgezogen werden, sobald der Keilbolzen entfernt wurde, der den Schaltfinger fixiert !

Dazu wird so vorgegangen daß im Schaltturm zuerst das obere Plättchen entfernt wird ( zwei M8 Muttern lösen), dann die zwei Abstandsrollen entfernt werden, nach hochziehen der vertikalen Welle wird dann das untere Plättchen entfernt.  Man muß nun die vertikale Welle ganz nach hinten schwenken, damit geht der  "Pimmel"  ( gemeint ist das kurze Stück der langen Schaltstange, das an das Kardangelenk anlenkt,  ( Teil 32 ) glatt durch die quadratische Öffnung des Schaltturms. Zweckmässigerweise wird vorher noch der Faltenbalg ( Teil 38 )  abgenommen.

Im Falle daß es sich um ein 5-Ganggetriebe handelt, so muß vorher noch der Flansch mit den 3 Löchern  ( Tafel 8 20/0 Teil 31)  von erwähnter kurzer Schaltstange entfernt werden.

Anschliessend kann der gesamte Bauteil, mitsamt Kardangelenk, bequem in den Schraubstock eingespannt werden, falls der Schwenkhebel tatsächlich entfernt werden soll ( Zu was denn eigentlich? ) 

Bitte berichte weiter.....Grüße

 

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Stefan Beerendonk Antwort zu Sat, Dec 7 2013 22:23 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael,

leider bin ich heute erst dazu gekommen ... aber jetzt ist der Keil endlich raus! Ich hab´s  genau nach Deiner Beschreibung durchgeführt und so ging´s wirklich am Besten!! Ich wollte eigentlich nur das Schaltaufsatzgehäuse austauschen ( Teil 65 /Tafel 2 05/1 ) da es "untenrum" sehr stark korrodiert war ....  und die darunterliegende Lagerkonsole ( Teil 69 ) entrosten und neu lackieren. Jetzt komm ich endlich weiter ;-) 

Vielen Dank für eure sehr präzisen Hilfestellungen :-)

Viele Grüße aus dem Westerwald

Stefan

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Michael Janczer Antwort zu Sat, Dec 7 2013 23:02 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Stefan!  Freut mich daß es dir mit den Tipps gelungen ist weiterzukommen mit der begonnenen Arbeit !   Noch ein Tip: wenn du die Führung des Zwischenlagerzapfens heraussen hast ( Tafel 2 05/0 Teil 69 ) so bohre mal ein 6mm Loch in das Blech unmittelbar neben die angeschweißte vertikale Hülse, welche die beiden Kunststoffbuchsen trägt zur Lagerung des Drehbolzens. Es ist so, daß durch die beidseitigen aufgebogenen Ränder des Stützbleches (Teil 69 ) in dieser "Mulde" immer Wasser stehen bleibt bzw. nicht ablaufen kann, und dieses längerfristig zur Korrosion am Schaltaufsatz führt. Danach kannst du den Blechteil, mitsamt dem Zwischenblech ( Teil 66 ) dann Sandstrahlen bzw. Entrosten und weiter bearbeiten oder Galvanisieren lassen.

Grüsse... Mike J.

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Stefan Beerendonk Antwort zu Mon, Dec 9 2013 10:48 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael,

vielen Dank, das werde ich machen!

 

Gruß Stefan

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