Steyr Puch Haflinger
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wie zerlegt man das Antriebsgelenk vorne!!!!!!

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Hans Messerklinger Antwort zu Sat, Sep 22 2007 15:34 | IP-Adresse ist Registriert

Die alte Ausführung hat einen Gummibalg. Michael beschreibt das weiter oben. Grundsätzlich kann die alte Ausführung durch die neue ersetzt werden, aber da benötigt man zusätzlich ein paar Teile und  beim inneren Simmerring gibt es 2 Dimensionen.  Evtl. ist eine Nacharbeit am Radantiebsgehäuse notwendig, siehe oben. Der Reparatursatz beinhaltet einen Beutel Molykote. Das Gelenk selbst kann man nicht auseinandernehmen, siehe oben.

Grüße Hans 

 

 

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Michael Janczer Antwort zu Mon, Sep 24 2007 20:42 | IP-Adresse ist Registriert

 Hallo Klaus, willkommen!

Das mit dem Buick-Gleichlaufgelenk war so wie´s Consti sagt. Ich mußte damals zur gleichen Zeit auch beim Buick (mit Frontantrieb) die Gummibälge erneuern. Habe die Gelegenheit benützt, da bei den Buick-Antriebswellen die Gelenke bis in die Einzelteile zerlegbar sind, um Fotos zu machen. Die Haflinger-Gelenke sind hingegen nicht zerlegbar aber im Aufbau genau gleich. Beim Haflinger waren ursprünglich Antriebswellen mit Gummifaltenbalg eingebaut, später ( mit dem MkII), wurden die Antriebswellen mit Blechgehäuse eingesetzt. Grundsätzlich sind beide Ausführungen verwendbar. Es ist aber so, daß beim Blechgehäuse außen noch ein Gewindering ist, der den Staubring und den Simmerring verschließt. Damit vergrößert sich aber der Außendurchmesser des Gelenks. Deshalb muß am Ausleger des Achsschenkelgehäuses eine Freistellung vorhanden sein. Es handelt sich dabei um den Ausleger in welchem der obere (kleinere) Achschenkelbolzen sitzt. Dort muß-im Falle daß eine Umrüstung von "Alte" auf "Neue" Ausführung gemacht wird, etwa 3-4mm Material abgefräst werden. Der Job ist aber insofern heikel, als in besagtem Ausleger schon die Bohrung für den Achschenkelbolzen vorhanden ist, und an dieser Stelle nicht viel Materialdicke vorhanden ist. Die Bohrung für den Achschenkelbolzen darf nicht freigelegt werden, ansonst ist der ganze Teil unbrauchbar. Also ist genaues Messen und exakte Arbeit angesagt, es geht um Millimeter. Daher ist Nacharbeit mit der Flex & Fächerscheiben oder ähnliches absolut Tabu.

In der originalen Steyr-Puch Betriebsanleitung gibt es unter anderem einen Hinweis, illustriert mit einem Foto, daß an einer ausgebauten Antriebswelle (im Schraubstock eingespannt) der Gewindering abgenommen werden kann, und daß nach heraushebeln des Simmerringes durch den entstandenen Spalt Fett eingebracht werden kann.

Erfahrungsgemäß wird der Simmerring (genau:Wellendichtring) dabei beschädigt, weil meist schon lange Zeit eingebaut, es ist also ratsam, sich einen Neuteil schon vorher zu beschaffen.

Die Lebensdauer der Gleichlaufgelenke (Rzeppa Gelenk), sofern sie gut mit Fett versorgt sind, ist sehr lang. Das Fett kann ja nicht heraus solange der Simmerring halbwegs dicht hält. Meist treten Korrosionsnarben an der von außen sichtbaren Halbkugel auf, dadurch leidet der Simmerring. Es zahlt sich aus, ab und zu an diesen Stellen etwaigen Schmutz oder Feuchtigkeit mit einem trockenen Tuch abzuwischen und die blanke Fläche dünn mit Motoröl zu benetzen.

Ich habe ein Bild zur allgemeinen Ansicht in Flickr gestellt, damit du siehst welche Stelle gemeint ist in Bezug auf Nacharbeit. Dazu in der Adressleiste des Browsers folgendes URL eingeben.: http://www.flickr.com/photos/ap-700

Auf der erscheinenden Seite mit dem Foto kann rechts davon noch "verschiedene Größen" angeklickt werden um das Foto in größerem Maßstab zu sehen, es gibt drei Optionen.  Auch von den zerlegten Buick-Antriebswellen und von einem geöffneten Haflinger-Gelenk gibt es Bilder, über einen Direktlink, siehe Berichte weiter oben in diesem Kapitel.

Herzl. Grüße an alle!

PS: Habe folgendes vergessen: Auf der erscheinenden Seite mit dem Foto muß in dieses ein Doppelklick gemacht werden, danach erscheint ein etwas größeres Foto, und erst auf dieser Seite kann dann auf der rechten Seite die Option "weitere Größen" angeklickt werden, wobei dann drei Möglichkeiten zur Verfügung stehen!
 

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Klaus Herbertz Antwort zu Tue, Sep 25 2007 1:15 | IP-Adresse ist Registriert

Danke für die Informationen.

Aber wie schmiert man das Rezeppa-Gelenk genau bzw. wie kann man das überhaupt abschmieren ohne gleich den ganzen Wagen zu zerlegen.
Oberhalb und Unterhalb des Gelenks befinden sich zwei Schmiernippel, aber die haben in meinen Augen mit dem Gelenk nichts zu tun.
Und Kunststoffmanschetten befinden sich nur links und rechts am vorderen Getriebe.
Vielleicht sind die Flächen mit altem Dreck und Fett so behaftet das man´s nicht sehen kann.

Oder ist das Gelenk mit Fett versehen gekapselt?

Verzeihen Sie einem Neuling diese Fragen. aber ich versuche mich in die Sache hinein zudenken.

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Klaus Herbertz Antwort zu Tue, Sep 25 2007 13:07 | IP-Adresse ist Registriert

 

Müssen an allen Stellen die geschmiert werden, unterschiedliche Fette verwendet werden?

Oder reicht ein hochwertiges Fett für alle Schmierstellen aus?

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Michael Janczer Antwort zu Tue, Sep 25 2007 20:30 | IP-Adresse ist Registriert

 Zum Schmierfett: Nein, es genügt ein handelsübliches lithiumverseiftes Schmierfett ( Gelb-bräunliche Farbe)  zu verwenden. Es muß nicht einmal Molykote (MoS2) sein. Bei Reparatursätzen für Gummifaltenbälge liegt aber immer eine Tube mit ausreichender Menge an Molybdän-Disulfid-Fett dabei.

Zu den Schmiernippeln am Achsschenkelgehäuse: Die Schmiernippel die du erwähnst bzw. siehst, haben nichts mit dem Gleichlaufgelenk zu tun. Es gibt einen Nippel im oberen Bereich, dieser sitzt an einer röhrchenförmigen Verlängerung  und weist nach hinten. Dieser dient zum Abschmieren des oberen kleineren Achschenkelbolzens. Der andere ist am unteren Achsschenkelträger und weist zur Fahrzeugmitte, dieser dient zum Abschmieren des unteren Achsschenkelbolzens, gleichzeitig drückt es auch Fett in den unteren Abschlußdeckel zur Schmierung der Stahlkugel über welche sich die ganze Radeinheit nach oben zu abstützt.

Das Rzeppa-Gelenk hat keinerlei Schmiernippel. Die Antriebswelle muß ausgebaut werden, um am Gelenk den außenliegenden Gewindering abnehmen und danach den Wellendichtring herausnehmen zu können. Einfacher geht es mit Gelenken mit Gummifaltenbalg (wobei aber dieser altersbedingt manchmal zerreißt und erneuert werden muß).

Solltest du den Job machen wollen: Bist du im Besitz einer Steyr-Puch Instandhaltungsanleitung für den Haflinger?  Wenn nicht so besorge dir das zuerst (Verlag Verwüster in Graz), es ist sozusagen die Basis um einwandfreie Arbeit machen zu können, ansonst gib Bescheid falls wir dir mit dem einen oder anderen Ratschlag  helfen können. Mache nicht den Fehler so einfach drauflos zu beginnen mit Zerlegungsarbeit!!!   Zum Beispiel sind die beiden Teile des (jedes der vier) Radantriebsgehäuses nicht nur mit normalen M8 Schrauben zusammengehalten, sondern es gibt auch auch auf der Drehbank hergestellte Paßschrauben in gewissen ( auf H7 Passung geriebenen) Bohrungen. Diese dürfen auf keinen Fall durch normale M8 Schrauben ersetzt werden und müssen wieder in die gleichen Löcher kommen. Weiters haben alle M8 Schrauben 14mm Sechskantköpfe, nur diese passen exakt in die dafür vorgesehenen Ausnehmungen im aüßeren Gehäuseteil (entsprechen der alten DIN-Norm und sind heutzutage schwierig aufzutreiben) , also keine einzige verlieren!.  Viele von uns in diesem Forum haben ihren Haflinger bis in die Einzelteile zerlegt und (erfolgreich offensichtlich) wieder zusammengebaut, ich mehrmals schon, einschließlich Getriebe und Elektrik. Ein Haflinger ist halt nicht vergleichbar mit einem der modernen und bequemen 4x4 SUV´s, da muß man als Fahrer zumindest auch ein halber Mechaniker sein.. Ein Gruß von:

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Klaus Herbertz Antwort zu Wed, Sep 26 2007 21:18 | IP-Adresse ist Registriert

 

Die Gelenke scheinen noch in Ordnung zu sein.

Die Fa. Dieselmot bot über Ebay diese Gummimanschetten an.
Habe ich mir vorsichtshalber gekauft.
Zumal man die zusammenschrauben kann ohne etwas ausbauen zu müssen.
 

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Hans Messerklinger Antwort zu Wed, Sep 26 2007 21:37 | IP-Adresse ist Registriert

Wenn es geteilte Manschetten für das Radantriebsgelenk sind, ist das ziemlich sinnlos. Diese Manschetten sind nur für eine kurzzeitige Notreparatur, haben sich auch da nicht bewährt und sind nur noch gelegentlich aus Restposten auf dem Markt.

Grüße Hans
 

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Klaus Herbertz Antwort zu Wed, Sep 26 2007 21:45 | IP-Adresse ist Registriert

Auch das noch! Dann war der Kauf umsonst.
Aber noch sind alle sichtbaren Manschetten in gutem Zustand.

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Michael Janczer Antwort zu Wed, Sep 26 2007 21:53 | IP-Adresse ist Registriert

 Lieber Klaus, da muß ich dem Hans M. recht geben! Das gleiche gilt übrigens für die Faltenbälge an den Achsen. An diesen gibt es, dort wo sie an die Differential-Seitendeckel angelenkt sind, diese auch von dir erwähnten Faltenbälge. Und es gibt zur Reparatur geteilte Manschetten. Nur werden diese nie wirklich dicht, immer tritt Getriebeöl aus und führt zu Verschmutzung. Man erspart sich vorderhand den Ausbau der Achsen aber auf lange Sicht ist es keine Lösung.

Wie gesagt, um keine verbastelte Gurke sein Eigen nennen zu müssen, hilft nur gut ausgeführte Arbeit. Rühr dich ruhig, wir helfen gern weiter

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Michael Janczer Antwort zu Thu, Sep 27 2007 15:47 | IP-Adresse ist Registriert

 @Klaus, ich habe a) eine Ansicht der orig.Haflinger Betriebsanleitg. b) die Seite daraus wo die Gelenkwelle gezeigt wird in das Fotoarchiviersystem FLICKR gestellt. Sieh die die Bilder eventuell mal an.  http://www.flickr.com/photos/ap-700 ...in die Adressleiste des Browsers eingeben, Bezeichnung der Bilder: SDP-Betriebsanleitung und Instruktion>>ein Doppelklick ins Foto>>dann rechts "weitere Größen"  anklicken und Größe auswählen!

Das Bild "Instruktion" zeigt die Gelenkwelle in ausgebautem Zustand in einem Schraubstock, wobei der Gewindering abgenommen wird.

Im Text wird aber nicht beschrieben wie die Welle ausgebaut werden muß. Im Falle daß du das machen willst sag Bescheid.Gruß... 

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Klaus Herbertz Antwort zu Thu, Sep 27 2007 22:47 | IP-Adresse ist Registriert

Ist zum Glück nicht notwenig! Bisher kein Fett und kein Ölverlust. Die Manschetten sind stellenweise mit etwas alten Lack behaftet, aber sie haben keine Löcher. Alle zu schmierenden Teile habe ich nachgeschmiert und nun geht alles federleicht.

Wer gut schmiert, der gut fährt! 

Wenn man das mal sagen darf an dieser Stelle. Mich wundert auch der Allradantrieb! Er läßt sich federleicht, also ohne großen Kraftaufwand mit dem kleinen Finger zuschalten, als wäre das vordere Getriebe Luft. Er packt im Gelände gut zu. Und man merkt ihn nur bei sehr stark eingeschlagenem Lenkrad oder wenn der Boden sehr glatt ist, das die Räder durchdrehen. Sonst bemerkt man ihn überhaupt nicht. Ist das allgemein so üblich? Von anderen Geländewagen kenne ich sowas nicht. Iltis, Wolf oder so. Die sind immer relativ rauh.

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Klaus Herbertz Antwort zu Thu, Sep 27 2007 22:53 | IP-Adresse ist Registriert

 

Wenn man Teile braucht, sollte man zum Autoquariat gehen oder gibt es noch andere gute Quellen? 

Die Fa. Prokschi kenne ich schon. Scheint in Ordnung zu sein.

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Michael Janczer Antwort zu Fri, Sep 28 2007 16:10 | IP-Adresse ist Registriert

 Hallo Klaus!

Interessant dein Eindruck zum Allradantrieb des Haflingers! Ja, es ist so wie du´s schon bemerkt hast, es geht leicht zum zuschalten. Du muß nur Beachten daß du beim ziehen des grünen Zugbügels kurz vom Gas gehst damit das einrasten der gezahnten Hülse nicht unter starken Druck erfolgen muß im Falle daß eines der Hinterräder bereits am Durchdrehen ist. Im Gelände ist es also ratsam den Vorderrad-Antrieb rechtzeitig vor schwierigen Passagen zuzuschalten. 

Das gleiche gilt für die Differentialsperren (gelbe Zugbügel). Im Falle daß mit gesperrtem vorderen Diff. bergauf auch noch enge Kurven gefahren werden müssen, ist es ratsam kurz vor der entspr. Lenkbewegung kurzzeitig die Sperre rauszunehmen.

Bei Ersatzteilen gibt es einige gute Adressen: Autoquariat in Wien 18 (haben große Lager aufgekauft u.a. ehem. Czakoi&Machon Lager) , Robert Prokschi (sehr großer Fundus) , Michael Peroutka, Lüscher in der Schweiz, Alexander Riedl in Altmünster, Paul Kretz für Blechteile, Dale Harrison in Edinburgh (sehr umfangreiches Lager) , Günther Ctortnik-Camo in Himberg und Gerhard Drabek in Neufeld. Zum Teil werden Teile bereits nachgefertigt, gewisse Teile kann man selber fertigen oder fertigen lassen, so man über die Kenntnisse und ein Mindestmaß an Werkzeugmaschinen (Drehbank, Fräse)  verfügt, andere sind Standardware wie z.B. die meisten Wellendichtringe, Kugel / Rollen / Kegelrollenlager, O-Ringe usw. Ab und zu gibt´s auch bei eBay etwas zu kaufen.

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FlorianSchuler Antwort zu Mon, Jul 22 2013 20:51 | IP-Adresse ist Registriert

Hat schon mal jemand probiert einfach einen Schmiernippel in den Blechtopf zu bohren?

Habe das heute bei mir gemacht und das Gelenk über diesen mit Fett gefüllt. Seither sind sämtliche Geräusche weg.

Grüsse

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Christian Tuerk Antwort zu Mon, Jul 22 2013 22:07 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Florian!

Ein Foto deiner Konstruktion wäre toll!

LG

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