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Probleme mit hinterer Sperre

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Michael Janczer Antwort zu Thu, Mar 22 2012 21:33 | IP-Adresse ist Registriert

@ Stefan !  Ja, der Druckbolzen soll bei eingelegter Diff.Sperre leicht andrücken. Es gibt in diesem Bereich ja keine weitere Arretierung oder Raste, deshalb muß der Druckbolzen immer mit ein klein wenig Vorspannung andrücken.  Drückst du hingegen den gelben Griff nach unten, zum aufheben der Sperre, so muß klarerweise der Bolzen entlasten damit die außenverzahnte Hülse (im Inneren des Differentials) aus dem rechtsseitigen Kegelrad herausgleiten kann und damit die Sperre gelöst ist. Das stetige drücken bei eingelegter Sperre ist ja zeitlich ziemlich begrenzt, wohl in den meisten Fällen ein paar Minuten , daher bewirkt das keinen Verschleiß an der Gabel die in der Ringnut am Differentialgehäuse gleitet und immer im Getriebeöl gebadet ist. 

Anders liegt der Fall bei folgendem: Gerald S. wollte an seinem Haflinger die Öle wechseln, beim Ablassen des vorderen Differentials kam das Öl wie Metallic-lack heraus, sogar Späne waren dabei. Erste Diagnose: Ausbauen-zerlegen !

Dabei stellte sich heraus, daß nur die sog. Schaltbolzen und die innenverzahnte Kupplungsmuffe zum Zu/Wegschalten des Vorderrad-Antriebes starken Verschleiß aufwiesen. Er berichtete dann auch, daß schon bei normaler Fahrweise immer ein klackendes Geräusch zu hören war. 

Die Fehlerursache war, daß ein Vorbesitzer den Teil reparieren wollte, beim Zusammenbau aber die/den Distanzring auf der Schaltwelle vergaß. Damit konnte der gefederte Druckbolzen (Arretiert die Schaltgabel in einer der beiden möglichen Positionen) die Schaltgabel und damit den Gleitstein=Schaltbolzen gegen die Immer rotierende Kupplungsmuffe ( die immer mitläuft mit der Antriebswelle sobald der 700 AP fährt ) drücken konnte.

Das erste Bild zeigt die Innenansicht des Zwischengehäuses, rechts im roten Kreis die Distanzringe, welche gar nicht vorhanden waren. Links im roten Kreis der geferderte Druckbolzen. Die Schaltwelle wird mittels eines Seegerringes  Teilenr. 900.4621 in der vorgesehenen Lage gehalten. Diese Welle sollte etwa nur 0,5mm axiales Spiel haben, hatte aber gut 4mm!  Dadurch lastete die ganze Zeit beim Fahren der seitlich ausgeübte Druck vom Druckbolzen auf dem Gleitstein, daher der Metallabrieb. 

Diese Gleitsteine / Schaltbolzen TeileNr. 700.1.41.0721 sind mit die wenigen Teile die´s nicht mehr gibt. Werde daher ein paar davon neu anfertigen. Die Originalen sind aus einsatzgehärtetem Stahl gefertigt, werde diese in Carobronze ( Phosphor-Blei-Bronze= Lagermetall) machen, wg. besserer  Verschleißeigenschaften. 

Die Laufflächen der Lager, d.h das 63mm Nadellager des Trieblings, das doppelrillige Führungslager des Trieblings sind weiterhin wie neu, nur die beiden großen Diff-Traglager werden vorsorglich erneuert .......Hut ab vor der Qualitätsarbeit die damals ( Bj. 1961 ) von SDP geleistet wurde !

Foto zeigt das Innenleben im Zwischengehäuse: die Distanzringe rechts im roten Kreis fangen den Seitendruck auf, der vom Arretierbolzen im linken roten Kreis ausgeübt wird.

 

Das untenstehende Foto zeigt den in der Gabel eingesetzten Gleitstein 700.1.41.0721, der mangels Distanzierung der Schaltwelle durch den gefederten Arretierbolzen mit voller Kraft gegen die rotierende Kupplungsmuffe gedrückt wurde.

 

Das untenstehende Foto zeigt die beiden Gleitsteine, der in Fahrtrichtung linke zeigt starken Verschleiß, der in FR rechte weist noch die ursprüngliche Fläche auf.  

 

Dieses Foto zeigt die Kupplungshülse 700.2.41.0671.  Auch hier Verschleiß an den Zähnchen durch vielleicht allzu brutales Zuschalten des Vorderadantriebes, daher mein Rat: kurz weg vom Gas beim ziehen des grünen Handgriffes !!

Grüße, AP700 

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Stefan Beerendonk Antwort zu Tue, Mar 27 2012 15:35 | IP-Adresse ist Registriert

 

Hallo Michael,

vielen Dank für deine Hilfe!!!  Ich bin immer wieder von deinen detailreichen Berichten fasziniert!!!

Ich werde morgen nochmal das Sperrengestänge nachjustieren um mehr Druck auf die Feder zu bekommen. Sollte dies nicht machbar sein ohne das Problem wieder hervorzurufen, könnte man ja der Feder etwas "beifüttern" ... Ich werde mal vorsichtig testen und berichten ;c)

Gruß aus dem Westerwald

Stefan

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