Steyr Puch Haflinger
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Haflinger, Ventile, springt nicht an

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christian holzner Posted: Mon, Jan 23 2012 18:53 | IP-Adresse ist Registriert

 

Vielleicht (bestimmt) kann mir jemand helfen!?

Mein Haflinger springt leider nicht an.

Der Haflinger stand schon länger und springt nicht an. Ich habe bereits die Zündung, Unterbrecher usw. eingestellt. Ich hab einen super Zündfunken und die Kerzen sind auch nach dem Anlassversuch nass (also Benzinpumpe, Vergaser,... auch o.k.).

Die Ventile hab ich nach ner alten kopierten Anleitung eingestellt aber wenn ich den Hafi anlassen will, kommt nur ein blubriges „pfurzen“. Sind die Ventile vielleicht falsch eingestellt? Wie stelle ich sie richtig ein? Kann es an der rechten Zündkerze liegen (ein Bekannter hat in meiner Abwesenheit versucht den Hafi zum laufen zu bringen und hat die Kerze so schief rein geschraubt, so dass sich das meiste vom Gewinde verabschiedete. Ich hab dann die Metallscheibe von der Kerze entfernt, jetzt greift sie wenigstens auf zwei Gewindegängen.

Hoffe das mir der ein oder andere Experte von Euch helfen kann.

Schon mal Vielen Dank im Voraus.

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FlorianSchuler Antwort zu Mon, Jan 23 2012 19:08 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Christian.

Hast Du vielleicht die Zündkabel vertauscht? Hast Du den Zündzeitpunkt auch richtig eingestellt?

Zu dem defekten Kerzengewinde: Dies sollte schnellstens repariert werden ansonsten fliegt die Kerze bald raus. Ausserdem verlierst Du dort bestimmt Kompression.

 

Grüsse

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christian holzner Antwort zu Mon, Jan 23 2012 19:20 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Florian,

den Zündzeitpunkt hab ich eigentlich nach Anleitung eingestellt, die kabel hab ich glaube ich nicht vertauscht (werds aber versuchen, der Hafi steht nur leider in Italien bei meinem "Ferienhäusl",  ichs erst an Ostern probieren kan. Das einzige was ich wirklich bewusst geändert habe, ist die Benzinpumpe. Die alte Mechanische war undicht und die hab ich durch ne elektrische (extra fdür Haflinger von einem Pinzgauerzubehörversand) ersetzt. Gibts für mein Gewinde ne Alternative zu einer Helikoilhülse (z.B. Passte für Schraubensicherung oder so, ich glaub es is ne richtige Arbeit den Zylinderkopf zu entfernen und das Gewinde zu erneuern).

 

Also eingestellt wie nach Anleitung, meine anderen Hafis laufen auch.

Danke schon mal

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FlorianSchuler Antwort zu Tue, Jan 24 2012 19:55 | IP-Adresse ist Registriert

Servus.

Zur Kerzengewindereparatur gibt es tolle Gewindehülsen. Meines erachtens sind die stabiler als die Helicoil-Spiralen. Hab sowohl beim Hafi als auch bei meinem 500er Puch die Gewinde so repariert und keine Probleme gehabt.

Kann es sein dass dir dein Haflinger "absäuft"? Hast Du den Weber oder Zenith Vergaser drauf?

Grüsse Flo

 

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Michael Janczer Antwort zu Tue, Jan 24 2012 22:44 | IP-Adresse ist Registriert

@ Christian!

Sende 3 Fotos, zur Erläuterung was ich hier zu erklären versuche:

( Wie Florian fragt, welchen Vergaser hat dein Hafi? )    Beim Weber (wurde hauptsächlich bei CH-Armee Haflinger eingebaut) tendiert die Vergaserdeckeldichtung zur Verformung, damit kann es passieren daß der Schwimmer am Schließen des Nadelventils gehindert wird, der Motor wird mit Benzin überschwemmt und säuft ab. 

Zum Verteiler bzw. die Zündfolge folgende Info. zur Grundeinstellung :

Wie am ersten Bild zu sehen, geht das längere Zündkabel vom rechten Steckanschluß in der Verteilerkappe zum rechten Zylinder bzw. Zündkerze, aus dem linken Steckanschluß ein kurzes Kabel daher zur Zündkerze des linken Zylinders. Die Kerbe auf der Riemenscheibe weist auf OT ( hier auf einem Reservemotor ohne Lüftergebläse habe ich den OT mit Filzstift angezeichnet ).

Das zweite Bild zeigt den rechten Zylinder mit abgenommenem Ventildeckel, der Motor befindet sich weiterhin in der gleichen Stellung wie oben beschrieben. Die gelben Pfeile zeigen auf die Kipphebel. Diese dürfen sich nun bei  Hin und Her-drehen an der Riemenscheibe NICHT bewegen, es ist daher dieser Zylinder auf "Zündung", das heißt der Kolben im OT. Die Kipphebel des linken Zylinders hingegen sind bei der "Überschneidung", das heißt Gaswechsel, und bewegen sich beide wenn du die Riemenscheibe bewegst. 

In diesem Zustand muß nun der Verteilerfinger auf die Kerbe am Rand des Verteilergehäuses weisen, siehe drittes Bild. Das ist jetzt einmal die Grundeinstellung, damit der Zündfunke im richtigen Moment zur richtigen Zündkerze geht. Die Vorzündung ( 5 mm an der Riemenscheibe) wird erst´jetzt eingestellt. Bevor die Vorzündung eingestellt wird, muß noch der Kontaktabstand geprüft werden. Dazu muß an der Riemenscheibe soweit gedreht werden, daß die Nocke der Verteilerwelle den "Hammer" der Unterbrecherkontakte ganz öffnet. In dieser Stellung sollen 0,4 mm Luft zwischen Hammer und Amboß sein. Mit Fühlerlehre prüfen.  Die Kontaktflächen sollen auch frei von Abbrand und Höckerbildung sein. Abhilfe schafft eine flache Kontaktfeile die man zwei-dreimal zwischen den Kontakten durchzieht. 

Zur Einstellung der Vorzündung dreht man die Riemenscheibe zwei ganze Umdrehungen weiter im Uhrzeigersinn, sobald sich die Kerbe der Riemenscheibe der Nase am Lüftergehäuse nähert stoppt man 5 bis 6  mm VOR erreichen der Nase.  Nun wird eine 12 V 3 W Prüflampe mit ihrem Massekabel an Motormasse geklemmt, und mit dem Pluspol an die Klemme außerhalb des Verteilers angeklemmt ( 1 er Kabel ) , an welcher das grüne Kabel von der Zündspule ankommt ( dieses nicht lösen ! ).  

Anschließend wird die M 6-Klemmschraube des Zündverteiler-Klemmringes etwas gelockert ( 10 mm Gabelschlüssel ),  der Verteiler ein wenig im Uhrzeigersinn gedreht und die Zündung eingeschaltet. Die Prüflampe muß dunkel bleiben. An der Riemenscheibe darf ab jetzt nicht mehr gedreht werden.  Nun wird der Zündverteiler langsam gegen den Uhrzeigersinn gedreht bis die Prüflampe aufleuchtet. Damit ist die Vorzündung auf die erwähnten 6 bis 5 mm vor OT eingestellt. Nun die Klemmschraube des Verteilers wieder mit Gefühl festziehen, voilá, Fertig !

Bild 1: Anordnung Zündkabel, Kerbe der Riemenscheibe zeigt auf OT.

Bild 2: Kipphebel rechter Zylinder, bleiben in Ruhestellung wg. Kompressionstakt.

Bild 3: Verteilerfinger weist auf Kerbe am Rande des Verteilergehäuses, damit ist er genau am Hochspannungsausgang re.Zyl. 

Wegen des beschädigten Zündkerzengewindes: am besten ist das mit einem Gewindeeinsatz zu Reparieren ! Wenn du es schaffst, den Zylinderkopf abzubauen, könntest ihn mir senden.  Grüße, AP 700 !

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christian holzner Antwort zu Thu, Jan 26 2012 15:57 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael,

schon mal danke für die vielen Tips. Soweit ich mich erinnere handelt es sich um den Weber-Vergaser (obwohls ein communaler Haflinger ist). Ich werd die Dichtung mal überprüfen.

Wie stell ich denn die Ventiele am besten ein?

ich gehe davon aus, dass ich wenn

.....Das zweite Bild zeigt den rechten Zylinder mit abgenommenem Ventildeckel, der Motor befindet sich weiterhin in der gleichen Stellung wie oben beschrieben. Die gelben Pfeile zeigen auf die Kipphebel. Diese dürfen sich nun bei  Hin und Her-drehen an der Riemenscheibe NICHT bewegen, es ist daher dieser Zylinder auf "Zündung", das heißt der Kolben im OT. ....

Das ich jetzt die Ventiele von diesem Zylinder mit 0,15-0,20 mm einstelle, oder liege ich da komplett falsch?

Danke für das angebot mit dem Gewinde aber der Haflinger steht in Italien, an Ostern überprüf ich nochmal alles und schau inwieweit ich das Gewinde reparieren kann bzw. den Kopf runter mache und mit nach deutschland bringe.

 

Vielen Dank

Christian

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Michael Janczer Antwort zu Thu, Jan 26 2012 19:52 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Christian !

Nun, mit dem Einstellen der Ventile, das geht so:   

a) das Ventilspiel, gemäß Rep.Handbuch, wird bei kaltem Motor eingestellt. Sollwert bei Ansaug und Auspuffventil ist 0,15 mm. 

Die Blattlehre soll sich stramm durch den Spalt zwischen Ventilschaft und Kipphebel durchziehen lassen. Es ist nämlich so daß die Kontaktfläche am Kipphebel fast immer bereits leicht eingearbeitet ist und dadurch das eingestellte Ventilspiel im Endeffekt doch geringfügig größer ausfällt. 

b) die Vorgangsweise ist so, daß du von beiden Zylindern die Ventildeckel abnimmst, eventuell auch die Zündkerzen herausschraubst damit die Kurbelwelle leichter gedreht werden kann. 

Du drehst nun die KW ( Kurbelwelle ) soweit bis die Kerbe an der Riemenscheibe der Nase am Lüftergehäuse gegenübersteht, gleichzeitig beobachtest du die Kipphebel eines Zylinderkopfes, z.B. des linksseitigen. Bewegen sich beide, sind diese in "Überschneidung", also beim Gaswechsel, so stellst du das Ventilspiel des gegenüberliegenden Zylinders ein, also desjenigen dessen Kipphebel sich nicht bewegen, in diesem Falle des rechten.

 Dann drehst du die KW  eine Umdrehung weiter, nun werden die Kipphebel des rechten Zylinders auf Gaswechsel kommen, sich also beide bewegen. In dieser Position stellst du nun das Ventilspiel des linken Zylinders ein. 

c ) Halte eventuell neue Ventildeckeldichtungen ( 501.1.0410 ) und Dichtringe für die Ölrücklaufrohre ( 501.2.04.0161)  bereit und ersetze damit die alten Dichtungen damit nicht nach getanem Job an diesen Stellen das Motoröl herauskommt.

Recht interessante Informationen und Computersimulationen zu dem Thema 2 Zylinder-Boxer gibt´s im Internet z.B. unter .....

www.kfz-tech.de/Zweizylinder-Boxermotoren.htm oder www.brucewilles.de/massenausgleich.html

Gutes Gelingen !   Grüße AP700

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