Steyr Puch Haflinger
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Dichtungen an Gewindebolzen

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Ulli Popp Antwort zu Tue, Sep 7 2010 14:40 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael, hallo Constantin,

Auch bei meinem Bj.74 Zivil (noch Originalzustand da unten) sind die Stege vorhanden. Scheinbar reicht bei guter Passung die asymmetrische Klemmung mit dem weichen Alu aus. Ich glaube auch wie Constantin, daß ich das so lassen werde, da die Bolzen gut fest in der Faust sitzen.

Lb. Gr.  Ulli

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Michael Janczer Antwort zu Tue, Sep 7 2010 22:10 | IP-Adresse ist Registriert

@ Ulli !

Ja, laß es so. Solange der Bolzen fest geklemmt wird besteht keine Gefahr daß er bei jeder Radbewegung hin und her gebeutelt wird und die Faust ausschlägt. So wie du es auch bemerkt hast, ist wohl die strarmme Passung entscheidend.

Was mir nicht auf logische Art erklärlich ist, das sind die Brüche der gegabelten Enden der Achsrohre, siehe auch das Foto vom Bernd Höger.  Daß der Bruch  durch Überbelastung entstanden sein soll ist eigentlich nicht logisch. Auch wenn z.B. eine sehr hohe Last auf der Hinterachse aufliegt, so wird in erster Linie die Wagenfeder auf Druck beansprucht, nicht aber das Achsrohr. Der Bruch, so wie er geschah, könnte darauf  zurückzuführen sein, daß vielleicht der Gewindebolzen extrem schwergängig drehbar war im Auge des Achsrohres, eventuell sogar verrieben?   Grüße, Mike J.

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Bernd Höger Antwort zu Wed, Sep 8 2010 9:47 | IP-Adresse ist Registriert

@Michael,

der Bruch ist im Geländeeinsatz entstanden (hab hier im Forum schon ausführlich darüber berichtet). Beim Anfahren an ein Hindernis bei gleichzeitig voller Traktion am Hinterrad, hat es einen Schlag getan und das Gabelrohr war ab. Beim zerlegen hat sich gezeigt, daß die Bruchstelle und der Hohlraum schon angerostet war, daher vermute ich daß da schon vorher ein Riss war.Das Achsrohr stammt aus einem Kommunalhaflinger.Ich hatte damals günstig ein komplettes Fahrgestell bekommen, welches in gutem Zustand war. Da mein anderes Fahrgestell überholungsbedürftig war, habe ich kurzerhand das verstärkte Kommunalfahrgestell in Verbindung mit dem kurzen Tragrohr unter meinen Haflinger geschraubt. Vielleicht hätte ich vorher ein bisschen genauer hinschauen sollen.

Gruß Bernd

    

 

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Michael Janczer Antwort zu Sat, Sep 11 2010 21:55 | IP-Adresse ist Registriert

@ Bernd!

Habe dazu auch deinen Bericht im Pinziforum gelesen. Scheint,  daß die Gewindebolzen bereits schwergängig, wenn nicht bereits verrieben waren in den Buchsen. Die Dochtschmierung im Bolzen hat wohl nur für die Zeit der Gewährleistung und ein bißchen darüber hinaus gereicht. Die Biegungsbeanspruchung bei jeder Federbewegung führte im Laufe der Zeit zum Ermüdungsbruch der gegabelten Enden. Ich meine daß zur Kompensation der erhöhten Nutzlast bei Kommunalhafis, eher die Materialstärke des Teils welches den gegabelten Teil bildet, erhöht hätte werden sollen, und zwar um mindestens 50%.  Allein das aufschweißen eines U-förmig gebogenen Flacheisens hat die mechan. Festigkeit nicht verbessert, siehe das Bild des Bruches.  Heute würde an dieser Stelle ein Schmiedestück eingeschweißt werden, sehr interessant waren zu diesem Thema die auf der Allradmesse in Gaaden ausgestellten "Tuning-Teile" für diverse 4x4 Fahrzeuge ( Landrover / Unimogs / Mercedes G usw.)

Hast du in der Folge die Lagerung der Achsrohre auf glatte Bolzen / Kunstoffbuchsen umgebaut?    L.G. Mike J.

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Bernd Höger Antwort zu Mon, Sep 13 2010 11:25 | IP-Adresse ist Registriert

@Michael,

die Gewindebolzen waren leichtgängig und gut geschmiert. Der Bruch kam von den Torsionskräften beim Anfahren gegen das Hindernis und gleichzeitig vollem Drehmoment auf der Halbachse. Es war eine steile Böschung aus eine Baugrube heraus. Der Boden war ziemlich lose bis auf  einen etwa 30 cm hohen Absatz rechts,der war aus festem hartem Material. Ich hatte den Kriechgang drin und alle Sperren. Traktion gab es nur durch das rechte Hinterrad an besagtem Absatz. Zum überwinden der Böschung bin ich mehrmals gegen das Hindernis gefahren bis es einen Schlag getan hat. Die Halbachse hat gleichzeitg einen Schlag bekommen und ist durch das Antriebsmoment verdreht worden,verstärkt durch die Kurbelwirkung der Portalbauweise. Mir war sofort bewusst daß ich dem kleinen wohl etwas zuviel zugemutet hatte, aber an festgegangen Gewindebolzen lag es sicher nicht.

Ich habe schon mehrere Kommunalfahrgestelle zerlegt, die Gewindebolzen waren immer in erstaunlich gutem Zustand. Ich glaub wenn die Halbachslager immer in Bewegung sind ist es besser für die Haltbarkeit. Bei Zivilhaflingern habe ich schon total festgefressene Bolzen erlebt.Ich glaub daß privat genutze Fahrzeuge oft nach Geländeeinsatz für längere Abgestellt worden sind und dadurch die Bolzen festgegangen sind, bei militärisch genuzten Fahrzeugen war es vielleich ähnlich.

Ich hab dank gut sortiertem Ersatzteilfundus meine Haflinger wieder mit neuen original Bolzen und Buchsen instandgesetzt. 

Gruß Bernd

 

 

 

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Michael Janczer Antwort zu Mon, Sep 13 2010 18:43 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Bernd! 

Mit dem Fundus an Ersatzteilen bist du gewiß in einer glücklichen Lage. Durch deine Beschreibung wird es etwas klarer warum das Achsrohr brach, allerdings setzt die Annahme, daß die Verdrehung des Achsrohres im Bereich der beiden gegabelten Enden zum Bruch führte voraus, daß der M 12 x 180 Bolzen, der die Strebe mit der am Achsrohr angeschweißten Stoßdämpfer / Fangband-Aufnahme verbindet, bereits soviel Spiel hatte daß die Verdrehung durch das Drehmoment stattfinden konnte. Mit Sicherheit wird das Achsrohr auf Verdrehung beansprucht, aber die muß einerseits durch die steife Kontruktion der gegabelten Enden, andererseits durch die ausreichend feste Verbindung der Strebe mit dem Achsrohr abgefangen werden.

Ich könnte mir vorstellen daß die "Strebe" im Bereich der Anbindung ans Achsrohr ebenfalls gegabelt sein könnte, (mit einem M 12 Bolzen an der oberen Seite des Achsrohres)  um auch dort die unweigerlich auftretenden Torsionskräfte abzufangen.

Ich denke, daß, so wie du es auch erkannt hast, die Portalachse ebenfalls hinsichtlich Verdrehung nachteilig ist, da der Hebel ( Abstand der Mittelachsen) dazukommt.

Vielleicht ist das einer der wenigen Mängel in der Gesamtkonstruktion, die mir Egon Rudolf (Dr.Techn., D.I.) aber nicht verraten wollte, als ich das Glück hatte ihn anläßlich des Treffens 2009 in Stiefern / Eggenburg kennenzulernen.   Grüße, Mike J.

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Bernd Höger Antwort zu Mon, Sep 13 2010 19:06 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael, es war das der Strebe abgewande hintere Gabelende ,welches brach. Ich glaub zur Abstützung sind die Streben ganz hilfreich, doch gegen Verdrehen können sie glaub ich weniger ausrichten. Aber wie gesagt die Bruchstellen hatten schon Rost und der Hohlraum war auch schon angesrostet, daher die Vermutung daß es schon vorher einen Haarriss gab.

Gruß Bernd

 

 

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Michael Janczer Antwort zu Tue, Sep 14 2010 18:47 | IP-Adresse ist Registriert

Da hast du sicher Recht!  Die Bruchfläche sieht eh´ bereits  korrodiert aus und nicht wie soeben frisch gebrochen.  Nach Erkennen welche Kräfte, und in welcher Richtung diese wirken wird mir auch klar warum bei SDP diese U.förmig gebogenen Flacheisen so wie gehabt auf den flachen Teil zwischen den gegabelten Enden des Achsrohres aufgeschweißt wurden. Das sollte die beiden Enden gegen gegenseitiges Verdrehen stabilisieren. Hat bis zu einer gewissen Grenze gewirkt, aber es ist und bleibt halt ein Blechpreßteil. Na ja, ein gesenkgeschmiedeter Gabelteil mit ausgeprägten Rippen wäre zweckmäßiger gewesen, denke aber daß sie bei SDP die Herstellkosten nicht noch höher treiben wollten.

Vielleicht noch ein Hinweis: Am meisten durch Rost gefährdet sind die angeschweißten Stoßdämpfer / Fangband-Aufnahmen. Habe deine Bilder im Pinziforum gesehen wo du den Teil neu aufgebaut hast: ( Sehr schöne Arbeit übrigens wie du das fertiggebracht hast , typisch schwäbische Art würde man hier sagen) .  Seitens SDP wurde an dem Teil ein 5mm Löchlein gestanzt zur Entwässerung an unterster Stelle. Dieses ist sehr bald verlegt und bleibt immer feuchtes Erdreich drinnen und so kann das Teil langsam aber sicher wegrosten . Ich fräse stets diese Löcher so auf daß zwei Langlöcher entstehen mit ca. 6mm Breite und 12mm Länge. So kann mit dem Kärcher der eingedrungene Dreck gut ausgespült werden.  Grüße, Mike J.

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Constantin Kiesling Antwort zu Tue, Sep 14 2010 19:31 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo!

Ich dachte mir auch schon, dass der Bruch durch Torsion entstanden sein könnte, war mir aber ob der Abstützung durch die Diagonalstreben nicht sicher.

Nur zur Ergänzung: Es gibt nicht nur die mit dem aufgeschweißten Steg verstärkte Version des Achsschenkels. Schon vorher (späte 60er) wurden die Halbachsen Seitens SDP modifiziert, um eine höhere Steifigkeit zu erreichen (siehe Foto, dieses zeigt alle drei Versionen).

Es kann allerdings sein, dass die "flache" Gabel deswegen eingeführt wurde, um das Aufschweißen des Steges überhaupt zu ermöglichen.

 

Schöne Grüße,
Consti

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