Hallo zusammen,
der Haflinger will nicht mehr angehen ;c( .....
Vorgeschichte:
Ich hatte im Herbst die Riemenscheibe demontiert um einen anderen Ölfilterhalter und einen neuen Simmerring zu montieren. Der Wagen wurde in der Zeit in der Garage etwas hin- und hergeschoben ... weil´s im Winter zu kalt war, blieb er unverrichteter Dinge bis letzte Woche stehen.
Gestern hab ich alles wieder zusammengebaut. Den U-Kontakt auf 0.4 mm gestellt. Den Zündzeitpunkt mit der Prüflampe ( statisch ) auf 7mm vor Markierung eingestellt, etc ---> doch der Motor will einfach nicht laufen. Zwar " knallt´s hin und wieder ( meiner Meinung Richtung Vergaser) doch er will einfach nicht.
Ps.: Z - Kerzen habe ich neu drin, ....eine neue Zündspule auch ...
Die Zünkerzen funken!
Der Vergaser "siffte" durch die mehrmaligen Zündversuche Benzin an der Fussdichtung ( ist aber alles neu abgedichtet)
Damit ich das ungezündete Benzin aus dem Brennraum bekam, hab ich diese beim Z - Kerzenwechsel mit Duckluft ausgepustet.
Weitere Starversuche danach scheiterten ebenfalls - Man hört nur verpuffende, hohlklingende Fehlzündungen im Ansaugbereich ...
Kann es sein, dass sich durch das hin und herschieben im Winter ( teilweise war ein Gang drin und bis er rausgenommen wurde, verdrehte sich dei Kurbelwelle hin und wieder ein paar Grad ) die Abstimmung Kurbelwelle , OT Punkt, Verteiler verstellt wurde? Der Verteiler war immerfestgezogen.
Eigentlich kann man doch durch die Keilnut der Kurbelwelle und Riemenscheibe, die festen Einstellungen nicht durcheinanderbringen!?!? Oder???
Noch eine Frage:
Ist eine Drehung der Ot Punkt Kerbe auf der Riemenscheibe = ein komplette Drehung der Kurbelwelle?
Bin um jeden Tip froh!
Vielen Dank im voraus
Gruss Stefan
Servus
An der Riemenscheibe kann es nicht liegen. Da Du den Zündzeitpunkt eingestellt hast, überprüfe, ob der Unterbrecher in dieser Einstellung öffnet und nicht schließt. Das ist schon vorgekommen. Eine Drehung der Kurbelwelle ist eine Umdrehung Riemenscheibe, weil die Riemenscheibe ja auf der Kurbelwelle sitzt..
Viel Glück und Grüße
Hallo Stefan,
hast du den Verteiler draussen gehabt und die Welle evtl. verdreht?
Sitzt der Verteilerfinger richtig auf der Welle?
Kontrollier doch mal mit einem Stöckchen oder ähnlichem durch das Kerzenloch, ob OT-Markierung und Kolbenposition tatsächlich passen.
Bei solchen Symptomen gehts dann nicht um ein paar Grad an der KW sondern um deutliche Unstimmigkeiten. Ich kann mich da erinnern, als ein Bekannter beim Einbau einer elektronischen Zündung der Verteilerfinger auf der Welle (da gibts eine Nut und einen Zapfen) nicht ordentlich eingerastet gewesen ist und es ganz ordentlich geknallt hat, bei den ersten Startversuchen...
Gruß
Stefan
Hallo Kollege,
wahrscheinlich hast Du einfach die Zündkabel vertauscht.
Gruß Bernd
@ Stefan!
Denke daß Bernd recht hat. Vertausche mal die beiden Kabel die zu den Zündkerzen gehen und versuche dann den Motor zu starten.
Es könnte aber auch sein, daß ein Ventil in offener Stellung festhängt durch Korrosion. So oder so, wenn der o.g. Tip nix hilft, so nimm mal die beiden Ventildeckel ab und drehe die Kurbelwelle (immer im Uhrzeigersinn gemeint) soweit daß an einem der Zyl.Köpfe die beiden Ventile "überschneiden", d.h. Auspuff schließt und Einlaß beginnt zu öffnen. Das siehst du an den Bewegungen der Kipphebel. Wenn dabei die Kerbe der Riemenscheibe mit der Nase am Statorgehäuse übereinstimmt so ist der gegenüberliegende Zylinder exakt am OT und damit auf Zündung. In dieser Position muß der Verteilerfinger genau auf einen der in die Verteilerkappe eingegossenen Kontaktstifte zeigen, und das entsprechende Zündkabel zur betreffnden Zündkerze führen!
Zeigt der Verteilerfinger in eine abweichende Position, so mußt du den Verteiler herausziehen, (dabei auf keinen Fall die Kurbelwelle verdrehen) die Verteilerwelle um eine Zahnbreite verdrehen und so wieder einbauen daß die Lage des Verteilerfingers nunmehr dem Kontaktstift in der Kappe entspricht. Beachte daß auch der Verteilerfinger eine Nase im hohlen Teil hat die in die Kerbe an der Verteilerwelle einrasten muß !
Wie gesagt, prüfe bei abgenommenen Zylinderdeckeln ob auch die Ventile den Bewegungen der Kipphebel folgen bzw. ob sich einer der Kipphebel hin und her bewegen läßt, dies würde auf ein hängendes Ventil deuten (fehlende Kompression, dadurch kein Anspringen, patschen im Vergaser usw.) Zum folgenden Einbau der Ventildeckel sollten möglichst die Korkdichtungen erneuert werden. Die M8 Hutmutter mit Gefühl mäßig stark festziehen.
Abschließend nochmals die 0,4mm Kontaktabstand prüfen, Vorzündung statisch einstellen. Eine Umdrehung an der Riemenscheibe entspricht einer Umdrehung der KW. Nur die Nockenwelle macht dabei eine halbe Umdrehung ! ( daraus ergibt sich daß für eine Umdrehung der NW, die KW zwei Umdrehungen machen muß, Ursache ist das Viertakt-Prinzip des Motors) Gutes Gelingen, AP700
Hallo ihr alle ;c)
... und vielen Dank für die zahlreichen Hilfestellungen!!!
Ich habe einige der vorgeschlagenen Möglichkeiten schon abgearbeitet. Bisher leider ohne Erfolg:
- Der U-Kontakt am Verteiler --> öffnet < --- in der festgelegten Stellung
- OT der Kolben ist genau auf den Werks - Markierungen ( " Stöckchentest bei herausgedrehten Zündkerzen ... ")
- Der Verteilerfinger sitzt genau .
- Die Zündkabel sind so wie vorher, sonst müsste ich sie auf der V- Kappe über " kreuz " einstecken.
- Der Verteiler blieb während der Arbeiten im Herbst unangetastet, s. h. war festgespannt weder verdreht noch ausgebaut.....
Ich werde jetzt gleich einmal die Stellung des V- Finger´s zu den Kappenkontakten überprüfen und wenn´s zeitlich passt nach den Ventilen und der Überschneidung schauen.
Noch eine Frage an Euch:
Wie stark muss der Funke der Zündspule optisch in etwa sein, wenn ich das aus der Z-Spule ausgehende Kabel unter eingeschalteter Zündung an Masse lege? Denn für eine neue Spule kommt es mir augenscheinlich etwas "schwach" vor .... muss es nicht so einen Lichtbogen wie bei der Zündkerze geben? Denn dann ist es bei mir viel, viel weniger ( trotz guten Massepunkt´s ) .... es "blitzelt" nur stecknadelspitzenähnlich .... ein Zündkerzenfunke ist ein Vulkan dagegen ;c) ....
Ich danke euch allen für eure Hilfe!!!
Gruss aus dem Westerwald
Hallo nochmal ;c)
bin etwas weitergekommen ....
- die " Überschneidung " des Ventilzeiten stimmt genau mit der Kerb und Tropfen Markierung überein, die Ventile sind gängig, kein`s hängt fest.
- die Seite mit den angesteuerten Ventilen, stimmt mit der der V-Kappe - Kontaktseite des Verteilerfingers und auch dem Zündkabel überein...
- die Stellung der Kappenkontakte stimmt bis auf ca 2mm ( von der Kontaktmitte aus gesehen ) mit der des Fingers überein. Warscheinlich werden die 2mm durch die Fliehkraftregelung bei höherer Drehzahl zur genauen Kontaktmitte hin kompensiert ....
Leider wurde es mir jetzt zu Dunkel in der Garage... Da die Deckel noch runter sind will ich morgen das Ventilspiel kontrollieren und nachstellen.... und dann werde ich einen neuen Startversuch wagen ;c)
Frage:
Sind die vorgegeben 0,15 mm für Ein- und Auslassventil das Optimum oder haltet Ihr andere Werte für besser?
Vielen Dank nochmal im voraus
was ist es denn für ein Hafi? Ist es ein CH-Armee mit den "neuen" (nicht den kupferumflochtenen) geschirmten Zündkabeln? Die schlagen gerne durch, wenn sie zu alt sind...
Hast du die Chance, die Spule mal zu tauschen? Eigentlich dürfte es schon einen ordentlichen Funken geben, wenn du die Zündleitung von der Spule in Massenähe bringst...
es ist ein ziviler 1971´er ---> alles Serie, er hat aber den älteren Gussverteiler.
Ich muss dann doch nochmal nach der Zündspule schauen, obwohl diese erst vorgestern neu reinkam ....
Danke Gruss
stefan
Das Zündkabel bei eingeschalteter Zündung an Masse zu halten genügt nicht. Da muß man schon auch noch den Primärkreis unterbrechen, wie es der Unterbrecher macht, um den Zündfunken zu erzeugen.
Ich glaube inzwischen auch, daß die Zündkabel vertauscht sind, da sie bei meinen Haflingern über Kreuz angeschlossen sind.
Grüße
Hallo Stefan & Hans!
Falls die Zündkabel an der Verteilerkappe vertauscht sind, und man steckt sie um, so müßte der Motor unverzüglich anspringen. Ob die Kabel an der V-Kappe nun über Kreuz oder nicht über Kreuz sind, hängt davon ab, ob die Verteilerwelle beim Einbau "richtig" oder um 180° verkehrt herum stand. Das macht im Grunde nichts, wenn man die Kabel umsteckt so muß der Funke an der entsprechenden Kerze überspringen.
Einfacher wäre es wenn Stefan eine Doppelzündspule z.B. vom 2 CV hätte. Da springt an jeder der beiden Kerzen im OT ein Funken egal ob der das Gemisch oder in den Auspufftakt zündet.
Stefan: beim Prüfen ob der Funke springt, stark oder schwach, muß die Zündkerze auf Masse gelegt sein, ansont die Hochspannung durch die Kabelisolierung schlägt. Am besten, du baust beide Kerzen aus, und legst sie auf das Motorabdeckblech oder auf das Motorgehäuse. Du guckst hinten im Motorraum und jemand betätigt den Startknopf. Der Zündfunke sollte schon kräftig und deutlich sichtbar sein. Ein weiterer Tip ist die Zündkabel zu erneuern. Aber keine Entstörkabel ( also fertigkonfektionierte Kabel mit Kohlefaser ) sondern billige Kabel mit Kupferlitze nehmen, gibts als Meterware von der Rolle bei Autoelektriker-Werkstätten. Welche Zündkerzen hast du denn? Bosch / Champion? Weg damit! Bisher am besten bewährt haben sich die NGK B6HS
Hans: was meinst du, wie wäre es wenn man eine Zündspule einsetzt, die normalerweise mit Vorwiderstand zu betreiben ist? Diese funktionieren mit 9 V, nur wird der Widerstand beim Startvorgang überbrückt damit sie mit 13 V einen sehr kräftigen Funken abgibt! Im Haflinger direkt angeschlossen, Lebensdauer? Es sollte aber auch ein etwas schwächerer Zündfunke ausreichen um das Gemisch im OT zu zünden.
Hallo Michael, Hans, Stefan, Bernd und Kurt!
vielen Dank für Eure rege Hilfe und Unterstütung bei meinem Problem ;c)
Ich bin gerade aus der Garage zurück und muss allen freudig mitteilen, dass er wieder läuft !!!
Es waren die neuen Zündkabel!!! Ich habe mir vor einem Monat auf der TechnoKlassika in Essen ein vielgepriesenes Silikonzündkabel von der Rolle bei einem britischen Teilehändler gekauft und irgendwie hatte ich eben die "Faxen dick" und habe meine alten, harten "Knochenkabel" wieder aus der Mülltonne gegraben.
---Zum Glück kommt die Müllabfuhr immer Donnerstags ---
Eigentlich wollte ich mit dem alten Z-Spulenkabel nur verleichsweise den Funken der Spule auf Masse testen ... Und siehe da, der war optisch erheblich stärker als mit diesem neuem Kabel. Daraufhin habe ich die alten Kabel komplett rückgebaut. Und was soll ich sagen, das war´s!!!
Michael hatte Recht mit den HighTech Kabeln. Obwohl die Neuen so etwas ähnliches wie ein Kunstfaser-/Kupfergeflecht als Litze haben, taugen sie nicht für den Puchmotor. Ich werde mir jetzt schleunigst wieder einfache Kupferkabel besorgen. Ein weiterer Punkt war, dass ich ebenfalls schraubbare Zündstecker mit Rädelkopf neu verbaut habe. Diese sind u. a. für Baumaschinen ( Rüttelplatten etc ) damit der Stecker durch Vibrationen nicht von der Kerze geht ...
Als der Moter jetzt eben in der Garage so schön im Dunklem arbeitete, sah ich die Zündfunken leicht blitzend aus den Rädelgehäusen der Kerzenstecker herausblitzen! Dieser Umstand und die ungeeigneten Kabel haben mir bestimmt diese Startprobleme bereitet. Aber ohne diesen Umstand hätte ich wohl nie den Verteiler so genau neu eingestellt, die gesamten Einstellungen ( Danke für alle Eure Tip´s !! ) überprüft und wohl auch nicht die Ventile neu eingestellt, die teilweise bei 0,25 lagen ....
Die Rädelzündkerzenstecker habe ich nun fester als fest angezogen und die ausschlagenden Funken sind verschwunden.
Euch allen vielen Dank für die Hilfe!!
Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt ;c)
Einen schönen Restabend und Gute Nacht ;c)
Gruss
Gratuliere zum Erfolg.
Es waren aber nicht die Silikonkabel allein, sondern die Kombination. Man braucht einen Gesamtwiderstand von ca. 5 kOhm, entweder im Zündkabel, im Kerzenstecker oder in der Zündkerze. Wenn alle Komponenten einen Widerstand haben, wird das einfach zuviel. Silikonkabel sind für Oldtimer ungeeignet, weil sie mechanisch und thermisch empfindlich sind und widerstandsmäßig altern. Wo ist in Deinem Fall der Widerstand, weil ganz ohne geht es auf die Dauer ja nicht ( Kerze ? )
Ich freue mich für Stefan, daß er seinen Haflinger wieder gut zum Laufen bringen konnte! Na ja, und für die Hilfestellung sind wir ja da im Forum.
Ich möchte aber noch einen NACHTRAG zu der vorangegangenen Problem-Lösungsaktivität beibringen. Mir geht es darum, hier mit den beigefügten Bildern zu zeigen in welcher Position zweckmäßigerweise der Zündverteiler in einem Haflinger bzw. Puchmotor eingebaut wird.
Es trifft sich nämlich gut, daß ich soeben einen Scheunenfund-Motor, der etwas verrottet war, neu Aufbaue. Als die Fotos gemacht wurden stehen beide Kolben auf OT (gelber Pfeil auf Bild ( "...Kabelführung.jpg). Der RECHTE Zylinder ist auf "Zündung", während am LINKEN Zylinder die Ventilüberschneidung stattfindet (Gaswechsel) . Der Unterbrecherkontakt ist unmittelbar vor Öffnungsbeginn.
Das Bild ( ...richtig eingebaut.jpg) zeigt die Stellung des Verteilerfingers. Die dünne Kerbe an der Messingzunge des Läufers steht genau gegenüber der Kerbe am Rand des Verteilergehäuses. So ergibt sich die Führung der Zündkabel in der Weise daß das linke Kabel aus der Kappe direkt zur Zündkerze des linken Zyl. geht, daher das rechte Kabel aus der Kappe zum rechten Zyl.
Wie ich´s schon weiter oben im Beitrag erwähnt habe, ist das alles prinzipiell , zumindest am Puch-Motor, nicht wirklich wichtig. Denke aber daß der "richtige" Einbau bei Fehlersuche den Job allemal erleichtert (kostet ja nix). Grüße, Mike J.
Zündeverteiler richtig eingebaut.jpg
Kappe aufgesetzt, Kabelführung.jpg