Steyr Puch Haflinger
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Gefährdung Kabelbrand

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Michael Janczer Posted: Tue, Aug 4 2009 13:05 | IP-Adresse ist Registriert

 alle Besitzer & Fahrer von CH-Army Haflingern!

Im Bereich des Bosch Lichtmaschinen-Reglers kann ein Defekt auftreten, der eine akute Gefahr eines Kabelbrandes darstellt. Dazu die folgenden Hinweise mitsamt Bildern. Diese Warnung gilt in erster Linie für die CH-Haflinger, sinngemäß aber auch für alle anderen.

Um die geforderte elektrische Schirmung zu erreichen, wurden seitens SDP die vollgekapselten Bosch 3-Spulen U-Regler eingebaut, Typenbezeichnung UAM 14V / 20 A, Nr. 0.190.301.023

Am betreffenden Haflinger bestand seit längerer Zeit das Problem, daß die Ladekontroll-Leuchte erst ab >2000 Motor Umin zu verlöschen begann.Der Ladestrom zur Batterie war aber nie höher als 1,5 A.

Erste Maßnahme zur Behebung des Problems war, den Kollektor des Lima-Ankers auf der Drehbank soweit nachzuarbeiten daß die Kupferlamellen wieder sauber und glatt wurden, klarerweise wurden auch die dazwischenliegenden Isolierstoff-lamellen ca. 0,2mm tief ausgesägt. Nach probeweisen Einbau eines geborgten neuen U-Reglers gleicher Type war die Funktion der Regelung sofort so, daß schon bei ca 1000 Umin die Ladekontrolle erlosch, genau wie lt. Werksangaben, der Ladestrom ging dabei bis auf  5,5 A!

Bei der Untersuchung des alten original-Reglers stellte sich heraus, daß (der auf der Rückseite sich befindliche) Kabelschuh an der Klemme D+, locker war. Nach lösen der einen M5 Schraube am anderen Ende des kurzen Kabels ließ sich dieses ohne weiters im Kreis hin und her drehen! Eine solche "nicht feste"  Verbindung stellt für den elektr.Strom -immerhin können hier bis zu 20 A fließen- einen enormen Widerstand dar. Das führt zur Erhitzung der Bauteile, sprich Klemme und Kabelschuh. Demgemäß war die Isolierung des kurzen Drahtstückes komplett abgebrannt, schwerwiegender war jedoch, daß die Pertinaxplatte, auf der die Klemmen isoliert befestigt sind, im Bereich unter der Klemme D+ auch nur mehr aus Staub und Asche bestand! Die Klemme D+ hatte also gar keinen Halt mehr, und hätte ohne weiters die knapp danebenliegende Klemme DF berühren können oder auch das Alugehäuse des Reglers. Im ersteren Fall wären sicherlich die beiden Regelwiderstände durchgebrannt, da diese gegen Masse verdrahtet sind, im letzteren Fall wäre ein ordentlicher Kabelbrand das Ergebnis gewesen. Bis das vom Fahrer bemerkt wird, dieser in der Hast den Deckel des Batt.kastens aufgefummelt und die Minusklemme von der Batterie abgenommen hat -ist hinten im Motorraum bereits alles verschmolzen. Die Ursache, so meine Vermutung, daß der Kabelschuh locker war, dürfte die mit der Zeit eingetretene Korrosion sein, dies führte zum Warmwerden, das wiederum hat die Vernietung weiter gedehnt usw.usf.

Die Vernietung des Kabelschuhs auf der Klemmenrückseite konnte mit 3, 4 Schlägen mit Hammer und Körner wieder festgemacht werden, danach wurde 2-Komponentenharz angerührt und die lockere Klemme in 2 Arbeitsgängen mit dem Rest der Pertinaxplatte verklebt. Im Backrohr meiner verständnisvollen Gattin wurde danach das Kunstharz bei 60-70 °C endgültig "fertiggebacken".

Mein Tip daher: Bei Gelegenheit den kleinen Deckel des Klemmkästchens abnehmen, Pertinaxplatte auf Verfärbung (schwarz) untersuchen, mit Schraubendreher versuchen die Wurmschrauben der Klemmen nachzuziehen. Wird dabei bemerkt daß eine der Klemmen locker ist, muß der Regler entweder erneuert oder repariert werden. Dazu zuerst in jedem Fall Minuskabel an der Batt. abklemmen, und Anschlußkabel beschriften ! Diese Regler gibt es übrigens noch, mir wurde ein Preis von € 200,- genannt.

  Eine gute Vorsichtsmaßnahme ist der Einbau eines Masseschalters im Bereich der Zughebel für die DiffSperren, damit kann unser Kleinod stets elektrisch totgelegt werden, auch in der Hinsicht daß möglicherweise Fremde herumfummeln möchten!

Es grüßt alle...

 

Bosch U-Regler, wie in den CH-Armee Haflingern ab Werk eingebaut

 

Der Zustand der Kontaktstellen nach abnehmen der Rückwandplatte

 

 

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Stefan Feierabend Antwort zu Tue, Aug 4 2009 15:04 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo!

Danke für den gut dokumentierten Tipp!

Gruß



Stefan Feierabend

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Klaus Herbertz Antwort zu Thu, Aug 6 2009 11:51 | IP-Adresse ist Registriert

Kann man diese alten Schalter/Regler nicht gegen neue moderne Schalter/Regler austauschen?

Und wenn gibt es da eine Bezeichnung?

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Stefan Feierabend Antwort zu Thu, Aug 6 2009 13:07 | IP-Adresse ist Registriert

Silent Hektik hat solche modernen Regler. Laubersheimer hat sie auch und es gibt sicher noch viele weitere. Wenn man sich mit den Leuten in Verbindung setzt, findet sich sicher was passendes, allerdings wird ein direkter 1:1-Tausch nicht funktionieren, weil alle nicht speziell für den Hafi gemacht sind, es muss dann elektrisch und mechanisch angepasst werden...

Gruß

Stefan Feierabend

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Klaus Herbertz Antwort zu Mon, Aug 10 2009 17:40 | IP-Adresse ist Registriert

Ich wäre den alten Elektroschrott an meinem Haflinger gerne los.

Welche Teile werden denn zusätzich neu benötigt wenn man auf Laubersheim umstellt?

Was muß denn geändert  bzw. was muß wie neu eingestellt werden und welche kennzahlen werden benötigt.

Danke für alle Antworten!

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Stefan Feierabend Antwort zu Mon, Aug 10 2009 17:44 | IP-Adresse ist Registriert

Klaus Herbertz:
Welche Teile werden denn zusätzich neu benötigt wenn man auf Laubersheim umstellt?

Da hier wahrscheinlich noch niemand umgerüstet hat, empfehle ich einfach, mal mit H.Laubersheimer zu telefonieren. Er entwickelt die Geräte selbst und ich denke, daher kann er am besten Auskunft geben, ob sich was richtig passendes für den Hafi in seinem Sortiment findet.

Gruß

Stefan Feierabend 

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Bernd Höger Antwort zu Mon, Aug 10 2009 19:35 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Kollegen,

ich habe umgerüstet auf elektronischen Regler von Laubtec.

Der Anschluß ich denkbar einfach, Schaltplan ist dabei, es sind nur 3 Anschlüsse Klemme 30, 61, F und Masse.

Das Ding ist nur  ca. 30 x 20 x 20 mm groß und kann zwecks original Optik in das Gehäuse des alten Reglers eingebaut werden.

Kosten tut das Teil ca. 80,- €

Gruß Bernd 

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Stefan Feierabend Antwort zu Mon, Aug 10 2009 19:49 | IP-Adresse ist Registriert

Oh, doch schon einer umgerüstet!

Und? Funktioniert unauffällig?
Gruß

Stefan 

 

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Bernd Höger Antwort zu Mon, Aug 10 2009 20:05 | IP-Adresse ist Registriert

Funktioniert, im Gegenteil zur Laubtec, Zündung einwandfrei.

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Michael Janczer Antwort zu Mon, Aug 10 2009 21:42 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Bernd, Stefan & Co.!

Danke für die Infos!     Wenn der elektronische Regler vom Laubersheimer bloß € 80,- kostet ist´s eh´ ein Schnäppchen. Ein elektromechanischer Regler aus ital. No-Name Fertigung (hat aber auch die 3 Spulen, also Spannungsspule, Stromspule und den Rückstromschalter)  als Ersatz für den Bosch U-Regler schlägt mit € 90,- zu Buche.      Es ist halt nur so, daß man den "Originalitäts-Freaks" mit derlei Ersatz nicht kommen kann. Ich würde aber sagen,  wenn ein Solid-State Regler sauber in das Bosch Gehäuse eingebaut wird (und vor allem auf einen Kühlkörper)  so ist´s allemal besser als unter Umständen abzubrennen. Wichtig ist bloß, daß der Triac in dem Ding auf alle Fälle die 20 A verträgt, welche die Lima abzugeben imstande ist.

Bernd, hast du noch eine Referenznummer dazu ?     L.G. ...

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Stefan Feierabend Antwort zu Tue, Aug 11 2009 6:34 | IP-Adresse ist Registriert

Michael Janczer:
...wenn ein Solid-State Regler sauber in das Bosch Gehäuse eingebaut wird (und vor allem auf einen Kühlkörper)...

Die thermische Anbindung dürfte sehr wichtig sein, da im geschlossenen Original-Gehäuse eventuell am Regler vorhandene Kühlrippen wohl relativ wenig Wirkung zeigen. Am besten dann mit Thermo-Pads oder guter Wärmeleitpaste (Computerzubehör) an das Originalgehäuse "kleben", so dass die Wärme da drüber abgeführt wird...

Gruß


Stefan

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Hans Messerklinger Antwort zu Tue, Aug 11 2009 9:00 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Michael & Co

Dieser elektronische Regler ist kein Dreipunktregler mit Triac, der die überschüssige Spannung thermisch vernichtet, sondern er steuert mit vergleichsweise geringem Strom die Feldwicklung an. Ich sehe daher keine thermischen Probleme.

Grüße

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Bernd Höger Antwort zu Tue, Aug 11 2009 9:27 | IP-Adresse ist Registriert

@Michael,

die Bezeichnung lautet. Gleichspannungsregler 12V / PbR 11A (negativ - regelnd mit Strombegrenzung)

hast Du ein Faxgerät, dann schick ich Dir den Schaltplan, oder in ein paar Tagen habe ich wieder eine Digicam zur  Hand, dann kann ich das Blatt abfotografieren.

Gruß Bernd 

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Klaus Herbertz Antwort zu Fri, Aug 14 2009 21:52 | IP-Adresse ist Registriert

 

Dieses Board ist einfach unbeschreiblich Gut! Man klopft sich vor Freude lachend auf die Schenkel! Es gibt wirklich auch für jeden noch so kleinen Pups eine geniale Lösung! Einfach nur toll! Und dann fragt man sich. Liegts an dem einfachen Konzept des Haflingers oder liegt es an den Leuten? Ich vermute beides!

Werde mich um den Regler noch präziser kümmern und mir dann etsprechendes zulegen, damit ich im Notfall etwas im Regal liegen habe wenns dann mal brennt.

Einen schönen Abend noch und vielen Dank!

Klaus Herbertz

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Stefan Feierabend Antwort zu Thu, Apr 14 2011 18:30 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo zusammen,

 

kann es sein, dass im CH-Hafi der Serie 1 ein anderer Regler verbaut ist?
Meiner sieht hinten drin anders aus...

Gruß


Stefan

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