Steyr Puch Haflinger
Das Online-Forum (und Wiki) zum Steyr Puch Haflinger. Informationen zu Treffen, Diskussionen rund um Reparaturen, Kauf/Verkauf von Fahrzeugen, Tips&Tricks zum Fahrzeug, Vereinen, FAQ und mehr.

Restauration Haflingermotor

rated by 0 users
This post has 2 Antworten | 4 Followers

Top 75 Mitwirkender
Beiträge 7
SimonDagn Posted: Mon, May 18 2009 21:11 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Haflingergemeinde,

nachdem mein Motor nun auseinander ist bräuchte ich ein paar Ratschläge. 

Welche Erfahrungen habt Ihr mit, auf bleifrei umgebauten, Zylinderköpfen? Im Autoquariat Katalog bieten sie einen solchen Umbau an, was wird dabei alles gemacht und wie kostspielig ist sowas?

Oder anders gefragt, kennt jemand Adressen wo man sich schlaumachen kann, denn wahrscheinlich bleibt es nicht nur bei den Ventilsitzen  da die Schaftführungen und Ventile auch Spiel haben.

Das andere "Problemchen" wäre ein Haarriss im Motorgehäuse zwischen der Bohrung für den Zylinder und der Stößelrohrbohrung, der ungefähr 30 mm lang ist. Habe es mit einem WIG Schweißgerät an einer abgebrochenen Kühlrippe Versucht, das Ergebnis war eher be...scheiden da ich die genaue Zusammensetzung für den Zusatzwerkstoff nicht weiß.

Von Kaltmetall bin ich kein Fan, gute Resultate hatte ich mit Alulot, welche Erfahrungen habt Ihr?

Freue mich über jede Antwort und Hilfe,

Grüße aus Tirol 7-AL

Top 10 Mitwirkender
Beiträge 249
Bernd Höger Antwort zu Tue, May 19 2009 9:28 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Simon,

ich weiß daß es um Bleifrei unzählige Diskusionen gibt, ich kann Dir aus eigener Erfahrung folgendes berichten:

mein Haflinger 1989 mit ca 30.000 km gekauft, seither mit bleifrei gefahren, ohne Probleme, jetzt hat er 80.000 km auf der Uhr.

mein Motorrad XT500 Einzylinder 500ccm Bj 80 wird seit es in D nur noch Bleifrei gibt (war glaub ich Anfang der 90er) mit Bleifrei betrieben, jetzt hat es 130.000 km drauf und auch keine Probleme. Ich weiß daß es andere Meinungen gibt, aber das sind meine erfahrungen.

Gruß Bernd 

Top 10 Mitwirkender
Beiträge 265
Michael Janczer Antwort zu Wed, May 20 2009 17:53 | IP-Adresse ist Registriert

@ Simon!

Ein Umbau auf bleifreien Betrieb ist nicht notwendig. So wie´s auch Bernd H. schreibt, fahre auch ich schon lange einfach bleifreies Benzin, und noch kein Ventil bzw. Ventilsitz ist eingeschlagen. Da die Zyl.Köpfe aus Aluminium (genau:  Al-Mg Legierung "Anticorodal 50" Fa. SAG in Lend)  bestehen, mußten diese zwangsläugig mit eingeschrumpften Sitzringen ausgestattet werden. Diese sind eben aus Stahl gefertigt.

Daß Ventilführungen beim Puch-Motor übermäßiges Spiel haben sollen, ist Neu. Der Fall tritt selten genug ein. Da muß schon noch ein anderer Faktor mitgespielt haben. Nie Öl gewechselt? Verkokte Ölbohrungen an den Führungen?  Zu deiner Info: die Ventile haben im Neuzustand eine "Luft " von 0,035 bis max. 0,056mm in ihren Führungen. Die zulässige Verschleißgrenze wird mit 0,10mm angegeben im SDP-Reparaturhandbuch.

Der Ausbau alter Führungen ist nicht schwierig, mit Hilfe von passend (auf der Drehbank) angefertigter Dorne können diese in Richtung zu den (ausgebauten) Kipphebelwellen herausgeklopft werden. Der Einbau geht in umgekehrter Richtung, wobei aber der Zyl.Kopf auf 100 bis 120 °C angewärmt werden soll. Jede Führungshülse hat einen Drahtring am Außenumfang, dieser dient als Anschlag und bestimmt damit die richtige Position im Zylinderkopf. Die Ölbohrungen müssen nach oben (zum Ansaugkrümmer) ausgerichtet sein. Anbei ein Foto der Teile.Der bräunlich eingefärbte Teil ist der Teil der Führung, der dem heißen Öl im Kipphebelraum ausgesetzt war.

Zum Haarriß: das Motorgehäuse kann sogar SEHR GUT geschweißt werden!  Wie schon erwähnt, ist es  (und auch die anderen Gehäuse)  aus einer Alu-Magnesium Legierung, diese  hat sehr gute Eigenschaften in Bezug auf Schweißbarkeit.  Vergiß das Alu-Lot, das habe ich schon probiert, ist aber eher eine Patzerei, denn vor allem das Einbringen der nötigen Wärme per Flamme ist schwierig.  Das optimal geeignete Verfahren ist das WIG Schweißen mit reinem Argongas, im Wechselstrom-Modus. Stromstärke zwischen 70 Amp. bei dünnen, bis höchstens 100 Amp. bei dickeren Partien...(Also nicht mit einem Gerät vom Baumarkt!). 

Als Zusatzmaterial sind Alustäbe mit ähnlicher Materialzusammmensetzung zu nehmen wie z.B. " Al-Mg 5". Dieses Material in  3 oder 2mm Dicke kann unter anderem bei den Firmen welche professionelle Ausrüstung anbieten, bezogen werden...(AGA, Fronius, AirLiquide usw.)  Der Riß muß vor dem Schweißen vorbereitet werden: mit dem Preßluftschleifer und einem kleinen Kugelfräser (3mm) auffräsen dem Riß entlang, aber nicht mehr als 2mm tief, danach unbedingt gut entfetten (am besten geht das mit Bremsen-Reiniger in Spraydose). Konnte auf diese Art und Weise auch Risse, die durch Ölkanäle durchgingen, einwandfrei schweißen.

Also gutes Gelingen, laß wieder hören von deinen Bemühungen!  Grüße aus Wien von...

Seite 1 von 1 (3 Treffer) | RSS
2007-2020 Haflingerfreunde Salzkammergut
Powered by Community Server (Non-Commercial Edition)