Steyr Puch Haflinger
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Problem beim Haflinger Motor?

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Michael Janczer posted on Mon, Jan 26 2009 21:57 | IP-Adresse ist Registriert

Liebe Freunde!

Wie am Bild zu sehen, brach die Stiftschraube (als Stehbolzen in AT  bezeichnet) mit M7x1 Gewinde, und versagte der Ventiltrieb links sodaß der Motor nur mit einem Zyl. lief. Hatte aber schon mal ein Motorgehäuse in der Hand wo ebenfalls einer der Bolzen abgebrochen war. Konnte diesen auch erneuern nach ausbohren am Bohrwerk. Aufgrund der Geometrie der Schlepphebel mit ihrer Lagerung auf der Welle werden die Bolzen eigentlich aber nur auf Zug beansprucht. Umso unklarer für mich der Schaden, noch dazu wo der Motor einwandfrei lief bis zum Eintritt des Schadens  Hat einer in der Runde schon mal mit einem solchen Schaden zu tun gehabt? Ich denke, daß evtl. das geschnittene Gewinde am Bolzen die Ursache sein könnte. Weiß jemand ob es Stiftschrauben mit gerolltem Gewinde im Handel gict? Grüße, AP700

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Bernd Höger Antwort zu Tue, Jan 27 2009 11:30 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael,

so was habe ich noch nie gesehen. War der Motor schon mal zerlegt? Vielleicht war die Mutter nicht richtig angezogen. Ich hatte mal einen Bruch an der Radnabe, ist hier im Forum diskutiert worden, das mit dem Stehbolzen kommt mir ähnlich vor.  Ich kenn Stiftschrauben mit gerolltem Gewinde, müsste es eigendlich auch in M7 geben. Oder was hälst Du davon einer langen hochfesten Schraube mit durchgehendem Gewinde den Kopf abzusägen.

Gruß Bernd      

  

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Michael Janczer Antwort zu Tue, Jan 27 2009 16:18 | IP-Adresse ist Registriert

@ Bend! Ja, ich denke daß du recht hast. Es ist bloß so, daß  einbaufertige Stiftschrauben nur in den Standardabmessungen wie M6, M8, M10 usw. im Handel sind. Zwar auch in 8.8, 10.9 Qualitäten, aber 12.9 habe ich noch keine gefunden. Ich kenne da ein Schrauben-Spezialgeschäft, klein aber oho! Mal sehen, ob der Mann etwas brauchbares hat. Jetzt sehe ich mal dazu den abgebrochenen Rest des Bolzens auszubohren ohne daß dabei das Gewinde im Block kaputtgeht. Mache vielleicht ein Foto vom Job. AP700

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Bernd Höger Antwort zu Tue, Jan 27 2009 16:41 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Michael,

ich werde mein Glück zwecks der M7 Siftschraube auch mal versuchen, welche Abmessung hat sie denn? Ich hab grad kein zerlegten Motor zur hand. Wie viele braucht man denn für einen Motor?

Gruß Bernd

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FlorianSchuler Antwort zu Tue, Jan 27 2009 19:23 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Michael.

Sieht man am abgebrochenen Teil vielleicht irgendwelche Scheuer oder Druckstellen? Vielleicht ist ja nur die Mutte etwas locker geworden und die Welle hat "gearbeitet"?

Ich würde mich wegen dem abgebrochenen Bolzen nicht ins Bockshorn jagen lassen, denn wenn das wirklich eine Schwachstelle wäre wüsste man von dem Problem.

Bolzen ausbohren, neuen rein und auf gehts.

Grüsse aus Tirol

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BernhardSpuida Antwort zu Wed, Jan 28 2009 10:36 | IP-Adresse ist Registriert

Wär es möglich, mir ein Makrofoto der Bruchstelle zu schicken? Oder besser noch gleich den abgebrochenen Bolzen? Damit könnte ich bei den Werkstoffleuten hier auf der Uni fragen was für ein Schadenstyp das ist. Dann würde die Ursache klarer.

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Hans Messerklinger Antwort zu Wed, Jan 28 2009 15:49 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Michael & Co

Das Problem ist seit Anfang der 70er Jahre bei den frisierten Puchs, von denen es in Graz viele gab, bekannt. Dabei handelt es sich um einen Schwingungsbruch, beschleunigt durch die höhere Belastung durch verstärkte Ventilfedern.

Wenn man die Kräfte von Stösselstange und Nocke vektoriell addiert, sieht man an der Resultierenden, daß die Kraft auf die Stehbolzen zu ca. 90% vertikal nach unten und zu ca. 10% horizontal als Druck wirkt.

Stehbolzen der Festigkeitsklasse 12.9 zu verwenden halte ich für kontraproduktiv, da zwar die Festigkeit höher wäre, aber die Dehnung proportional sinkt.

Ich würde vorschlagen, beim Einbau eines neuen Stehbolzens im Block die ersten 2 Gewindegänge wegzunehmen und den Bolzen eben etwas tiefer einzudrehen, sodaß die Biegezone außerhalb des Gewindes ist und die Kerbwirkung wegfällt.

Die Gegenüberstellung der Dauerfestigkeitsschaubilder geschnitten- gerollt sende ich als PN an Michael, da ich nicht in der Lage bin, diese hier anzuhängen. Sie stammen auf dem Dubbel.

Zum Ausbau des defekten Bolzens: Ich bohre ihn an und schlage ein passendes TORX Bit ein, um ihn herauszudrehen. Allein der Schlag hilft schon viel.

Grüße aus Graz

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Constantin Kiesling Antwort zu Wed, Jan 28 2009 19:02 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Hans!

Deine Ausführungen halte ich für gut und richtig, nur dass die Dehnung bei einer höheren Festigkeitsklasse sicher nicht proportional sinkt. Schließlich gilt:

Epsilon = Sigma / E-Modul

Ein Stift höherer Festigkeitsklasse hat trotzdem den (fast) gleichen E-Modul (Stahl), daher ist bei gleicher Spannung (Sigma) die Dehnung (Epsilon) ebenfalls gleich! Die höhere Festigkeitsklasse hätte wohl zur Folge, dass der Stift zwar fester, aber auch spröder ist.

Vielleicht hast du daher die Bruchdehnung gemeint?

schöne Grüße,
Consti

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Hans Messerklinger Antwort zu Wed, Jan 28 2009 20:13 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Constantin

Natürlich habe ich in diesem konkreten Fall die Bruchdehnung gemeint, danke.

Grüße

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Michael Janczer Antwort zu Thu, Feb 12 2009 11:14 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Freunde! Möchte Danke sagen für die diversen guten Ratschläge, zum Abschluß vollständigkeitshalber ein kurzer Bericht: 

Da seitens SDP diese Stehbolzen nicht als Austauschteile galten und daher auch nicht im Ersatzteilbuch vorhanden sind, bzw. als integrierender Bestandteil der Motorgehäuse gesehen wurden, mußte zur Selbsthilfe gegriffen werden. Habe zur Rep. ein Stück mit 50mm Länge von einer M7 Gewindestange abgetrennt. Diese ist aus 8.8 Stahl und hat gerolltes Gewinde. Habe dazu auch noch mit den Konstrukteuren in meiner ehem. Firma Rücksprache gehalten. Der Rest des abgebrochenen Bolzens konnte auf dem Bohrwerk ziemlich genau zentrisch ausgebohrt werden. Danach Helicoil-Einsatz mit Ausdrehsicherung eingebaut und "Stiftschraube"  eingesetzt. Konnte die (alle neu) Nylstopmuttern einwandfrei in 2 Stufen mit 16 Nm festziehen. Anbei ein paar Bilder zu Eurer Info! L.G. AP700

Linke Gehäusehälfte am Bohrwerk, Zentrierbohrer fertigt Leitbohrung damit (die unvermeidliche) Abweichung so gering wie möglich bleibt. Das Einrichten alleine hat gut eine Stunde in Anspruch genommen.

Bohrung mit 7,3mm fertig, beinah ohne Abweichung im Abstand zum verbliebenen Stehbolzen. Danach Gewinde geschnitten mit dem zu den Helicoil Einsätzen zugehörigen speziellen Gewindebohrer.

Neuer Stehbolzen M7x48mm eingesetzt und Achse der Winkelhebel mit neuen Nylstopmuttern verschraubt.  Die freie Länge des Bolzens ist um 7mm länger als die ursprüngliche damit der Kunststoffring der selbstsichernden Mutter sauber auf vollem Gewinde trägt, die Einbaulänge ist ebenfalls mit 2,5D etwas länger gehalten damit die Länge des Einsatzes mit 2D voll genützt wird.

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