Steyr Puch Haflinger
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Knaller im Schubbetrieb

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Fischer Hans Posted: Sun, May 25 2008 17:10 | IP-Adresse ist Registriert

Wenn der Motor auf Schubbetrieb geht, treten Knaller(Zündung bzw. -zeitpunkt ist eingestellt) auf, welche sich mit zunehmender Drehzahl steigern(Häufigkeit und Lautstärke). Wie kann ich die Ursache für die Knaller heraus finden? Noch ein schönes Wochenende!

mfg., Hans F. 

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willizach Antwort zu Mon, May 26 2008 11:44 | IP-Adresse ist Registriert

 hast schon die ventilsteuerung (ventilspiel, ventilsitze) überprüft? evt. auch kompression prüfen. wurde der motor in letzter zeil zerlegt? und nachher richtig zusammengebaut?

bei der zündung bist du dir sicher? nimm die statische vorzündung zurück dh. stell den statischen zündzeitpunkt mal auf null und schau ob dann die fehlzündungen im schubbetrieb zurückgehen oder gänzlich aufhöhren. 

hast du die vorzündungsverstellung mit einer stroboskoplampe überprüft (funktioniert/stimmt die fliehkraftverstellung)? 

ist das schwimmernadelventil im vergaser dicht? stimmt das niveau im der schwimmerkammer?

lg

willi 

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Fischer Hans Antwort zu Mon, May 26 2008 17:50 | IP-Adresse ist Registriert

Der Motor sowie Bauteile davon wurde durch Herr Müller(823cm³) aufgebaut und geprüft. Der Auspuff ist ein Niro ohne Vergaservorwärmung von Peroutka. Zündverteiler Laubheimer. Bei der Zündung bin ich mir nicht sicher. Welche Einstellungen meinst Du? Wann ist die statische Vorzündung auf null? Eine mögliche Ursache soll sein das ich den Auspuff für die Montage ein wenig auseinander biegen mußte und dadurch jetzt nicht mehr 100% Plan zu den Dichtflächen an den Köpfen ist. Warum da durch diese Knaller im Schubbetrieb auftreten ist mir unklar, werde aber dort einmal für Dichtheit sorgen. Bericht folgt.

 Welche Einstellung der Vorzündung wird von den Forumsteilnehmern gewählt und warum? In Erwartung unzähliger Antworten verbleibe ich .... 

mfg., Hans F.

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willizach Antwort zu Mon, May 26 2008 20:21 | IP-Adresse ist Registriert

also ich hab den selben motor (823er vom müller)

1. eine undichtheit am auspuff könnte bei etwas unverbranntem gemisch schon zu fehlzündungen führen. du müsstest aber dann auch merken, dass es an den flanschen rausblässt wenn der motor läuft.

wie lange ist der motor schon gelaufen? nach so ca. 1500 bis 2000km sollten auf alle fälle die zylinderköpfe nachgezogen und die ventileinstellung überprüft werden. ich empfehle dazu den motor auszubauen.

 die vorzündung ist auf null wenn die markierung auf der keilriemenscheibe (schlitzkerbe an der keilriemenscheibe) mit der markierung am dynastarter/ventilatorgehäuse (an der untersten stelle ein erhabener senkrechter marker) fluchtet muss der unterbrecherkontakt gerade öffnen.(denke  bei deiner laubesheimer zündung gibts eine leuchtdiode die zündspannung an/aus anzeigt, die müsste dann ausgehen).

die normaleinstellung des statischen zündzeitpunktes für den hafimotor ist 6 bis 7mm vor dem OT, dh. wenn die markierung der keilriemenscheibe 6 bis 7mm vor der markierung am dynastarter ist.  

die dynamische vorzündungsverstellung durch den fliekraftregler des zündverteilers sollte bei 4800U/min max 32 grad (das sind ca. 45mm an der keilriemenscheibe) sein.

ich habe derzeit den statischen zündzeitpuntz etwa 4mm vor OT eingestellt und eine dynamische vorzündungsverstellung von 36 grad bei 5000 U/min (ich kann die dynamische vorzündung bei meiner elektronischen zündung einstellen dh. verschiedene vorzündungskurven wählen).

zurück zu deinen fehlzündungen im schubbetrieb. die zündungseinstellung müsste schon kräftig falsch sein, dass sie dafür verantwortlich sein könnte. ich hab schon viel an der vorzündung herumgespielt und damit aber noch keine fehlzündungen verursacht. ich denke dein problem kommt eher von einer undichtheit am auspuff und oder einem zu fetten gemisch das im schubbetrieb zu langsam verbrennt. 

so und jetzt halte ich mich zurück und hoffe du bekommst noch vile gute tipps zum fehlersuchen.

willi 

 

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Fischer Hans Antwort zu Thu, May 29 2008 21:37 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Willi!!

Heute habe ich mich wieder ausgiebig mit diesem Problem beschäftigt. Auspuff runter. Alles sauber gemacht. Den Auspuff richtig hingebogen. Flansche sind in einer Ebene. Löcher für Stehbolzen aufgefeilt. Auspuff rutschte ohne Kraftaufwand über die Stehbolzen. Mit den neuen Dichtungen von Peroutka(mit Kupfereinlage) und zusätzlich mit Auspuffdichtmasse montiert. Alle anderen Übergänge im System ebenfalls abgedichtet. Knaller sind jetzt nicht mehr vorhanden. Es sind jetzt eher Pufferl. Kann es auch am Vergaser oder Ansaugsystem liegen? Wie prüfe ich das? Die Vorzündung habe ich auf ca. 3-4 mm eingestellt. Ausfahrten wie an einen solchen Tag gerechtfertigen schon den ganzen Aufwand!! Zur Zeit geht er so gut, daß ich die meiste Zeit leicht bremsen muss:-)). Hinten rechts ist der Radantrieb leicht undicht(Tropfenbildung). Ölstand ist ok. Radantrieb ist wärmer als die anderen aber nicht heiß. Fahrgeschwindigkeit war zeitweise bis 70 km/h. Das Rad läßt sich auch frei drehen. Kein Spiel am Radlager. Muß ich mir da Sorgen machen? Wie war eigentlich der Wagenheber sowie die Kurbel an der Trennwand befestigt. Diese Teile habe ich 1993 bei der Renovierung abmontiert. Jetzt würde ich die Teile gerne wieder originalgetreu einbauen. 

Diese Woche ist bei uns am Untersberg jemanden mit einem Haflinger abgestürzt. Falls das jemand aus dem Forum ist, wünsche ich ihm gute Besserung!!   

Schöne Grüße an alle Haflingerbesitzer und passt gut auf!!

 mfg., Hans F. 

 

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willizach Antwort zu Thu, May 29 2008 23:35 | IP-Adresse ist Registriert

wo kommt das öl aus dem radantrieb? kommts aus dem handbremshebel?

höhere temperatur könnte auch von minimal ungleich eingestellten bremsen kommen. wenn der radantrieb beim drehen kein geräusch macht sollts eher kein problem geben.

wenn das standgas wie üblich einstellbar ist und die zündkerzen auch nichts auffälliges zeigen sollt das knallen nichts mit dem vergaser zu tun haben.

hat die zündungseinstellung auswirkungen auf die fehlzündungen im schubbetrieb? ist das verhalten bei kaltem und warmen motor gleich oder unterschiedlich?

 zum wagenheber kann ich leider nichts sagen, hat mein hafi nicht.

ja, jetzt ist die beste zeit zum hafi fahren, türen aushängen und rein ins gelänge!

willi 

 

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Lorenz Rohde Antwort zu Fri, May 30 2008 14:14 | IP-Adresse ist Registriert

 Hallo Kollegen,

 

bei den Einstellungen wie Zündungen und Ventile müsst Ihr beim 823 Motor aufpassen. Die sind ganz anders als beim Original. Am besten nochmL Joe fragen. Mein 823 hat jetzt auch 2000km runter, läuft aber, außer dass beim starten abundzu mal die rechte Ketze verrust sehr gut. (werde mal die rechte Vergaserhälfte einen Tick magerer stellen)

Hat Joe den Motor mit der Laubersheimer eingestellt, oder hattest Du da noch den Unterbrecher drin?

 

Gruß

Lorenz, der gerade mit 6 befreundeten Pinzgauern in Rumänien auf der Superkarpata Trophy war. (wenn die Traktorrinnen nicht so tief wären, wäre der Hafi auch nicht schlecht geeignet)

http://www.teamsaurer.com/system/page.php?Parent=22&PageId=29&GalleryId=26

 

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Fischer Hans Antwort zu Sat, May 31 2008 11:24 | IP-Adresse ist Registriert

Hallo Lorenz und Willi!!

Herr Müller hat den Motor mit einem anderen Zündverteiler eingestellt und hat ihn einige Zeit einlaufen lassen. Mit der Laubersheimer konnte er den Motor nicht einstellen. Wie ich später feststellt habe, wurde der AL-Ring ungenau gebohrt. Beim Festziehen hat sich der Ring auf der Welle zentriert aber nicht da wo er sollte. Nach Rücksprache mit Laubersheimer habe ich den Ring mit Loctite gesichert. Das mit deiner Kerze hört sich interresant an. Beim Kaltstart rennt meiner zeitweise nur auf einem Zylinder. Mit der Zeit kommt der zweite Zylinder auch. Einstellungen am Vergaser habe ich bis dato unterlassen weil das System von Herrn Müller eingestellt wurde und ich mit meinen Kenntnissen nur alles verstellen würde.

Das Öl verliert er im oberen Bereich nicht beim Handbremshebel. Die Bremse werde ich nochmals prüfen. Die Bremsanlage habe ich erst 2001 komplett erneuert. Die Radzylinder erst 2007 neu gefettet und die Anlage entlüftet. Fahrzeug ist beim Bremsen absolut spurstabil. Wie prüfe ich das Ansaugsystem auf Dichtheit? Wenn ich den Luftansaugstutzen zuhalte reagiert der Motor sehr verzögert darauf und stirbt dabei nicht ab. Jemand hat mir gesagt mit Bremsenreiniger-Spray kann man das System prüfen. Hinsprühen auf alle Verbindungen und horchen ob der Motor reagiert. Stimmt diese Aussage oder bekomme ich da eine Brandrasur verpasst?

Schönes Wochenende!!

Hans F.

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willizach Antwort zu Sat, May 31 2008 18:50 | IP-Adresse ist Registriert

 lieber hans!

ich denke wir werden dich einem verhörspezialisten aus guantanamo übergeben damit er dir alles aus der nase zieht!

langsam tut mir dein motor leid, mit verlaub gesagt du bastels an zu vielen ecken gleichzeitig. auspufkrümmer der nicht passt. zündanlage die macken hat usw.

ich an deiner stelle würd den motor ausbauen und ihn inkl krümmer zu joe müller bringen und ihn von ihm nochmal anschauen lassen. ist ja schade um den super motor und damit der ordentlich läuft muss eben alles gut zusammenstimmen. 

 zur zündung:

die zündanlage ist ein system aus verschiedenen komponenten die aufeinander abgestimmt sind und in ihrer gesamtheit funktionieren müssen (schwingkreis). ein teil auszutauschen kann messive auswirkungen auf die gesamtfunktion haben. passen zündkabel, zünspule und zündkerzen gut zusammen? (welche wirkwiederstände und/oder blindwiederstände sollen die zündkabel, kerzenstrecker und zündkerzen haben und welche haben sie und mit welcher zünspule soll das funktionieren?/ das muss der zündanlagenhersteller beantworten).soweit ich weiss hat joe müller auch schon laubesheimer umbauten gemacht und sollte sich auch damit auskennen.

oft wird beim umbau nicht sauber gearbeitet und es schleicht sich ein fehler ein. hast du saubere zündfunken?

wenn die zündung ok ist kanns eigentlich nur der vergaser oder eine undichtheit im ansaugkanal sein wie du ja vermutest.

hast ein kompressionstestgerät? dann mess mal die kompression auf beiden zylindern und vergleiche die werte wenn du den ansaugtrackt verschlisst (aber achtung dass es nichts reinziehst), die kompression muss deutlich abfallen und zwar auf beiden zylindern gleich.

bei meinem motor ist es so, dass wenn ich den luftfillter einlass im lehrlauf zuhalte stirbt der motor ab (ist auf ca. 600 u/min lehrlauf eingestellt).

das unrund (fallweise auf einem zylinder) laufen bedeutet ja dass unverbrantes gemisch in den auspuf gelangt und dann dort explodiert.

wenn das aber der fall ist pass auf dass es nicht zu einem motorschaden kommt durch evt. abwaschen der schmierung an der zylinderwand durch das unverbrannte gemisch.

ich würde dir nochmals ans herz legen mit dem motor zu joe müller zu fahren und dir wirklich fachmännischen rat zu holen. alles andere könnte evt. sehr teuer werden!

ps.:den versuch mit dem bremsenreiniger würd ich nur in schutzkleidung der feuerwehr machen!. 

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Fischer Hans Antwort zu Mon, Jun 2 2008 17:58 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Willi!!

Mit dem Motor ab zu Müller wäre die letzte Option weil ich damit quer durch Österreich reisen müsste. Wahrscheinlich wäre es dann zielführender mit dem ganzen Fahrzeug hin zu kommen. Steckverbindungstechnisch passen die Teile zusammen. Den Rest musst Du mir aber erklären. Wie funktioniert das mit dem Wi(e)derstand messen von den Kabeln, Kerzen und Steckern? Welche Kabel brauche ich? Gibt es dafür eventuell Teilenummern(z.B. Bosch). Du sagst dein Motor stirbt beim verschliessen vom Ansaugrohr(zum Ölbadluftfilter) ab. Wie schnell stirbt er ab? Unrund laufen tut er bis zu 30sec. nach dem Start(nicht immer). Zum Kompressionprüfen habe ich keine Geräte. Irgendwo im Forum war einmal die Rede von Iridiumkerzen. Glaubst Du das die vielleicht ein wenig das Problem mit den unverbrannten Abgasen lösen können.

Schöne Grüße in die Haflinger-Welt.

 Hans F. 

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willizach Antwort zu Mon, Jun 2 2008 19:41 | IP-Adresse ist Registriert

 

Also versuchen wirs mal systematisch:

Was kann ein unrundes laufen am stand verursachen?

 

  1. Treffen wir mal die Annahme, dass die Ventilsteuerung OK ist, da von Müller eingestellt und du nichts daran verstellt hast.
  2. Wenn du an der Zündung herumbastelst solltest du dir auch die dazu notwendigen Messgeräte besorgen. Du solltest ein Multimeter (Spannung, Strom, Widerstandsmessung) und ein Blitzgerät/Stroboskop zum einstellen der Vorzündung haben (gibt’s alles relativ billig zb. bei Conrad Electronic).
  3. Vergiss im Moment die Iridium Zündkerzen die verkomplizieren die Sache nur (wenn alles funktioniert geb ich dir gerne die Type).
  4. Sicherstellen, dass durch den Umbau nichts beschädigt wurde dh. überprüfen der Hochspannungskabel und der Kerzenstecker auf Durchgängigkeit. Bei dieser Messung solltest du nun wissen ob die Zündkabel und/oder Kerzenstecker einen Wirkwiderstand (Entstörwiderstand) haben. Speziell ältere Zündkabel mit Wirkwiderstand neigen zu Unterbrechungen wenn sie gebogen oder bewegt werden. Zündkabel mit Wirkwiderstand haben üblicherweise 15kOhm per Meter. Zündkabel mit Blindwiderstand haben so wie reine Kupferkabel 0 Ohm wenn du sie mit dem Widerstandsmessgerät misst. Zündkerzenstecker mit Entstörwiderstand haben üblicherweise einen Widerstand von 5kOhm, ohne Entstörwiderstand 0Ohm.
  5. Die einfachste Möglichkeit ein Problem auf der Hochspannungsseite auszuschalten, ohne ein Messgerät zu verwenden, ist das Kaufen von einfachen, billigen Kupfer Zündkabel und einfache Stecker dazu und die Leitung zwischen Verteiler und Zündkerze damit ersetzen. Wenn du eine Seite damit ersetzt und du merkst keinen Unterschied im Lehrlauf, dann das Kabel/Stecker auf der zweiten Seite Versuchen. Wenn auch das keinen Erfolg bringt dann verwende neue Zündkerzen um 3,50EUR (die normalen Bosch), bringt auch das keinen Erfolg könnts noch am Verteiler liegen. Dieser sollte innen und außen sauber sein, die Kontakte/Verteilerfinger sollten nicht verschmort sein. Bringt das alles nichts ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du ein Problem mit dem Vergaser und/oder der Ansaugleitung hast.
  6. Die Ansaugleitung bis zum Vergaser ist jedenfalls für deine Probleme ohne Belang. Wichtig ist, dass zwischen Vergaser und Zylinderkopf keine Undichtheiten sind und bei einer Dichtung Luft angesaugt wird.
  7. Beim Vergaser kannst du eigentlich nicht viel einstellen/verstellen (wenn du ihn nicht zerlegst). Wenn du den Zenith Doppelvergaser hast dann hast du für jeden Zylinder eine Lehrlaufeinstellschraube mit der du das Lehrlaufgemisch verstellen kannst. Wenn du einen freundlichen ÖAMTC oder ARBÖ Stützpunkt in der Umgebung hast ist es am besten dort hin zufahren, die haben die entsprechenden Abgasmessgeräte mit denen man die optimale Einstellung rasch findet. Wenn du dort bist kann dir der freundliche Mann auch bei der Überprüfung der Zündanlage helfen.  

 

Wichtig! Wenn du Fehlzündungen hast dann bitte nicht bei abmontiertem Luftfilter/Ansaugleitung bei laufendem Motor mit dem Gesicht über den Vergaser gehen, da kann es leicht Verpuffungen geben und das könnt im wahrsten Sinne ins Auge gehen!  

 

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Hans Messerklinger Antwort zu Mon, Jun 2 2008 21:46 | IP-Adresse ist Registriert

Zur Theorie:

Wirkwiderstand ist der Widerstand, den ein Leiter einem Gleichstrom entgegensetzt. Der Blindwiderstand bezieht sich auf Wechselstrom und hat erst im Hochfrequenzbereich eine Bedeutung. D.h. ein Kondensator hat bei Gleichstrom einen Widerstand unendlich und im HF-Bereich gegen null. Beide Widerstände vektoriell zusammengesetzt ergeben den Scheinwiderstand, der bei 1 kHz gemessen wird. Bei Zündkabeln wird nur der Wirkwiderstand gemessen, auch wenn er null ist. Mein Beitrag vom 14.4. über Zündkabel und auch deren Alterung wurde offensichtlich nicht verstanden. Versuche mit billigen und evtl. ungeeigneten Kabeln halte ich nicht für zielführend.

2) Der Bundeswehreinheitsvergaser NDIX ist ein Doppelvergaser, bei dem das Gemisch nach den Drosselklappen zusammengeführt wird, damit im Fall einer Störung die verbliebene Hälfte einen Notbetrieb ermöglicht. Daher ist es falsch, daß jeder Zylinder eine eigene Leerlaufeinstellschraube hat.

3) Im Schubbetrieb herrscht im Vergaser vor allem bei höheren Drehzahlen ein hoher Unterdruck. In diesem Stadium wird der Motor nur über das Leerlaufdüsensystem versorgt. Wenn allerdings aus irgendeinem Grund die Drosselklappe nicht ganz geschlossen ist, saugt der Motor über die Hauptdüsen gewaltig nicht zündfähiges Gemisch, dem die Luft fehlt, an, das dann im Auspuff explodiert, vorzugsweise, wenn man kurz auf das Gas steigt.

4) Falschluft im Ansaugtrakt kann man mit Bremsenspray gut finden und das ist Stand der Technik. Die früher übliche Verwendung von Startpilot wurde allerdings schon vor Jahren verboten.

Grüße 

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Fischer Hans Antwort zu Tue, Jun 3 2008 18:46 | IP-Adresse ist Registriert

Servus Hans und Willi!!

Eure Ausführungen sind hoch interessant. Aber was soll ich jetzt als erstes prüfen? Zur Zeit bin ich mit der Fülle eurer Antworten leicht überfordert. Ein Meßgerät für Ohm, Volt und Ampere habe ich, nur das Wissen wie ich die einzelnen Messungen anstelle, geht mir ab. Bitte als erstes um eine Erklärung wie ich die Zündkabel messen kann. Mit Bremsenspray ist ein Bremsen(Montage)reiniger gemeint?

Ich weis ich bin lästig, doch der Haflinger wird bald wieder zum Almfahren benötigt.

Schöne Grüße!!

Hans F.  

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Hans Messerklinger Antwort zu Tue, Jun 3 2008 20:56 | IP-Adresse ist Registriert

Grundsätzlich bin ich verwundert, daß Willi Zach in seinem Beitrag vom 2.6. ein unrundes Laufen im Stand behandelt. Ich bin davon ausgegangen, daß es sich um die Explosionen im Auspuff im Schubbetrieb handelt.

1) Wenn die Zündkabel schadhaft wären, würde der Motor nicht laufen und die machen keinen Unterschied zwischen Normalbetrieb und Schubbetrieb.

2)Die Fehlzündungen im Schubbetrieb kommen vom Vergaser oder vom Auspuff.

3) Zum Müllermotor: 

Angeblich baut Müller elektrische Benzinpumpen ein, die vom Druck für Einspritzanlagen ausgelegt sind und die Schwimmerventile total überfordern. Weil er das weis, legt er einen Bypaß ( mit einem Feuerzeug ) und das Ergebnis ist ein nicht definierter Benzindruck. Deshalb sollte man den Benzindruck messen / messen lassen. Alles über 0,2 bar ist kritisch. Wenn der Druck zu hoch ist, wäre auch das eine Fehlerursache.  Eine Rückrüstung auf die Originalbenzinpumpe wäre allerdings nicht so einfach möglich, da Müller, warum auch immer, die Pumpenhebel entfrernt. Aber da gibt es noch andere Möglichkeiten.

4) Die Falschluftüberprüfung mit dem Bremsenreinigungsspray erübrigt sich, da das Gemisch im Schubbetrieb zu fett ist, d.h. zuwenig Luft. 

Grüße 

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willizach Antwort zu Tue, Jun 3 2008 22:29 | IP-Adresse ist Registriert

 hallo Hans M. und Hans F.!

ursprünglich gings nur um die "knaller im schubbetrieb". ohne weitere infos hätte ich auch auf ein problem mit dem veränderten auspuffkrümmer oder vergaser getipt wenn dann nicht diese aussage von hans F gekommen wäre:

"Herr Müller hat den Motor mit einem anderen Zündverteiler eingestellt und hat ihn einige Zeit einlaufen lassen. Mit der Laubersheimer konnte er den Motor nicht einstellen. Wie ich später feststellt habe, wurde der AL-Ring ungenau gebohrt. Beim Festziehen hat sich der Ring auf der Welle zentriert aber nicht da wo er sollte. Nach Rücksprache mit Laubersheimer habe ich den Ring mit Loctite gesichert. Das mit deiner Kerze hört sich interresant an. Beim Kaltstart rennt meiner zeitweise nur auf einem Zylinder. Mit der Zeit kommt der zweite Zylinder auch."

dh. es wurde ein wesentlicher weitere umbau vorgenommen, nähmlich die zündanlage auf "laubesheimer" umgebaut. insbesondere das unrunde laufen im standgas (hans spricht von "rennt nur auf einem zylinder") könnte zusätzlich auf ein problem mit der zündanlage hindeuten, dass sich durch den umbau eingeschlichen hat.

daher mein vorschlage einen problemkreis nach dem anderen auszuschliessen damit nicht an allem gleichzeitig herumgesucht und auch verstellt wird. laut hans F. hat der motor bei müller ja noch funktioniert (aber mit einem andern verteiler!).

zu der von hans M angezogenen benzinpumpenproblematik. ich hab weit oben die frage gestellt ob das schwimmernadelventil dicht ist um ein zu fettes gemisch durch überlaufen der schwimmerkammer auszuschliessen.

ich hab bei meinem 823er auch eine elektrische benzinpumpe eingebaut. diese wurde aber auf meinen wunsch eingebaut also nicht automatisch. ich kann auch jederzeit auf mechanische pumpe zurücksteigen da ich bei allen umbauten immer darauf wert lege auf den originalzustand (auch zum fehlersuchen) zurücksteigen zu können, in meinem fall ist der pumpenhebel vorhanden, das hab ich auch bei meinem umbau der zündanlage so gemacht (dh. die originale zündanlage ist vorhanden und kann jederzeit wieder aktiviert werden).

ich fahre jetzt mit dem 823er motor mit elektrischer benzinpumpe ca. 2600km und hab noch keine probleme gehabt. mein vergaser war allerdings neuwertig/generalüberholt. 

werde den bypass (wie ist das mit dem feuerzeug gemeint? kunsstoffleitung geschweisst?) übermorgen bei tageslicht suchen und auch den druck versuchen zu messen.

 

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